Vergleichsplattformen: Vorschläge für fairen und transparenten Wettbewerb
Die deutsche Versicherungswirtschaft begrüßt die Intention des Verordnungsvorschlags der EU-Kommission zur Förderung von Fairness und Transparenz für gewerbliche Nutzer von Online-Vermittlungsdiensten und Online-Suchmaschinen. Häufig suggerieren die Portale dem Endverbraucher laut Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) einen unabhängigen, objektiven und vollumfänglichen Vergleich der gängigen Versicherungsprodukte.
In Deutschland spielen Vergleichsplattformen im Versicherungsvertrieb eine wachsende Rolle. Tatsächlich verfolgen die Vergleichsplattformen laut GDV aber kommerzielle Interessen. Das könne sich auf die Reihenfolge der Suchergebnisse auswirken. Darüber hinaus bestehe das Risiko, dass Kundenbewertungen verzerrt dargestellt oder einzelne Angebote gegen Entgelt außerhalb des Rankings hervorgehoben werden. Die meisten Vergleichsportale deckten bei ihrer Darstellung nur einen Teil des Versicherungsmarktes ab. Dem Kunden seien diese Besonderheiten oft nicht bewusst. Das deutsche Bundeskartellamt bemängele diese fehlende Transparenz im Rahmen seiner Sektorenuntersuchung zu Vergleichsportalen.
Aus Sicht der deutschen Versicherungswirtschaft sind vor allem folgende Punkte wesentlich, um einen fairen Wettbewerb sicherzustellen und den Schutz beteiligter Unternehmen und mittelbar auch der Kunden zu verbessern: Plattformen sollten Anbieter nicht darin einschränken dürfen, Verbrauchern dieselben Waren und Dienstleistungen über andere Wege zu gegebenenfalls günstigeren Bedingungen anzubieten. Zudem müssten Die Transparenz-Regelungen auch für „Top-Empfehlungen“ gelten, welche häufig außerhalb des eigentlichen Rankings auf Position null platziert werden. Nutzer der Plattformen sollten – so ein weiterer Punkt - vor einer verzerrten Darstellung von Kundenbewertungen geschützt werden. Und die Anforderungen an die Transparenz müssten auch gelten, wenn Anbieter von Online-Vermittlungsdiensten Werbung in Form abstrakter Vergleiche auf ihren Webseiten schalten. Für den Verbraucher müsse zudem auf einfachem Wege erkennbar sein, welche Anbieter in den Vergleich einbezogen werden und welche nicht.
Quelle: Positionspapier GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 460 Mitgliedsunternehmen mit 513.000 Mitarbeitern, 435 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,6 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mb1)