Vermittler-Befragung zu den Produkttrends in der Lebens- und Krankenversicherung
In Zeiten niedriger Zinsen haben es die Kunden immer schwerer, mit herkömmlichen Sparformen eine sinnvolle Altersvorsorge zu betreiben. Ein Ende der Niedrigzinsphase ist aktuell nicht in Sicht. Klassische Policen mit einem Garantiezins lohnen kaum noch und wurden in den vergangenen Jahren nicht mehr aktiv beworben oder aus den Angebotsportfolien vieler Versicherer entfernt. Im Gegenzug haben die Versicherungsgesellschaften eine Vielzahl neuer Produkte entwickelt und auf den Markt gebracht. Dieser Trend spiegelt sich auch bei der Vermittlung von Altersvorsorgeprodukten wieder. So gaben mehr als die Hälfte aller Makler an, dass sie keine klassischen Produkte mehr vermitteln. Das ergibt eine Umfrage des Instituts für Vorsorge und Finanzplanung (IVFP) unter knapp 200 Vermittlern zum Thema Markttrends in der Lebens- und Krankenversicherung.
Der Trend gehe klar in Richtung kapitalmarktorientierter Produkte. Etwa zwei Drittel aller Befragten gaben an, indexgebundene Rentenversicherungen zu verkaufen. Zu fondsgebundenen Tarifen werde am häufigsten beraten, wobei Garantien innerhalb dieser Produktgattung immer noch eine wesentliche Rolle spielten. Weiterhin besitzen nach Einschätzung der Vermittler fondsgebundene Produkte das höchste Absatzpotenzial, gefolgt von Indexpolicen und Produkten der Neuen Klassik. Auf dem letzten Platz rangieren klassische Policen.
Neben der Altersvorsorge spiele die Absicherung der Arbeitskraft eine wichtige Rolle bei Beratern. Die Umfrageteilnehmer schätzen das Absatzpotenzial in diesem Versicherungszweig hinter der Altersvorsorge am größten ein, wobei bei der Absicherung der Arbeitskraft die Berufsunfähigkeitsversicherung (BU) am lukrativsten beurteilt wird. Erwerbsunfähigkeitsversicherungen (EU) hingegen scheinen weiterhin kaum eine Alternative hierzu zu sein. Vielmehr seien Grundfähigkeiten- oder Schwere-Krankheiten-Versicherungen eine Option für die Absicherung der Arbeitskraft, wenn eine BU-Versicherung beispielsweise zu teuer ist.
Innerhalb der Krankenversicherungssparte liegt die Vermittlung von Zusatzversicherung auf Platz eins (94 Prozent gefolgt von der PKV-Vollversicherung und der Pflegeversicherung. Zur betrieblichen Krankenversicherung (bKV) hingegen wird nur von wenigen Maklern (29 Prozent) beraten.
Quelle: Pressemitteilung IVFP
Das Institut für Vorsorge und Finanzplanung GmbH (IVFP) mit Sitz in Weiden hat es sich zur Aufgabe gemacht, den Markt für Vorsorgeprodukte in Deutschland detailliert und unabhängig zu untersuchen und Neuentwicklungen zu begleiten. (mb1)