Versicherer Provinzial meldet Wachstum
Die Versicherungsgruppe Provinzial hat 2022 laut eigener Angabe ihre Position auf dem deutschen Versicherungsmarkt behauptet. So stiegen die Beitragseinnahmen im selbst abgeschlossenen Geschäft in der Schaden- und Unfallversicherung auf 4,1 Milliarden Euro. Dies bedeutet ein Wachstumsplus von 4,3 Prozent. Die Beitragseinnahmen lagen damit erstmalig über der Vier-Milliarden-Euro-Grenze, auch wurde die Zuwachsrate des vergangenen Jahres (plus 3,2 Prozent) übertroffen.
Zum Wachstum in der Kompositversicherung trugen alle regionalen Gesellschaften des Konzerns bei. In der Verbundenen Wohngebäudeversicherung betrug der Zuwachs 9,8 Prozent und lag damit klar über dem Marktdurchschnitt (acht Prozent). Die gesamten Beitragseinnahmen der Versicherungsunternehmen des Konzerns beliefen sich 2022 auf 6,5 (6,8) Milliarden Euro. Dort wirkte sich laut Konzern der Rückgang bei den Einmalbeiträgen im Lebensversicherungsgeschäft aus. In der Lebensversicherung verzeichnete der Provinzial Konzern trotz der hohen Volatilitäten an den Finanzmärkten Zuwächse bei den fondsgebundenen Policen (plus 33,0 Prozent). Im Lebensversicherungsgeschäft gegen Einmalbeitrag gab es marktweit einen Rückgang, der auch bei der Provinzial zu beobachten war. Die Zinssteigerungen führten in diesem Segment zu einer wesentlich geringeren Nachfrage und einem veränderten Anlageverhalten zugunsten von Nichtversicherungsprodukten. Die Beitragseinnahmen in der Lebensversicherung betrugen insgesamt 2,24 Milliarden Euro (minus 17,8 Prozent). Während im Lebensversicherungsgeschäft aufgrund der allgemeinen Marktsituation in den ersten Monaten noch keine Trendumkehr zu verzeichnen war, setzte sich in der Schaden- und Unfallversicherung im ersten Quartal die positive Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres fort. Das Neugeschäft der Kompositversicherungsunternehmen des Konzerns legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zu. „Wir rechnen auch 2023 wieder mit einem marktüberdurchschnittlichen Beitragswachstum. Nach derzeitigem Stand sind gut sieben Prozent möglich“, sagt Breuer. Der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) geht für das Jahr 2023 von einer Gesamtentwicklung im Schaden-/Unfallgeschäft von 5,7 Prozent aus.
Im Zeitplan befinde sich der Provinzial Konzern im Hinblick auf die Planungen zu einem gemeinsamen Lebensversicherer. Dieser soll – vorbehaltlich der Genehmigung durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) – planmäßig im Jahr 2024 aus der Provinzial Rheinland Lebensversicherung und der Provinzial NordWest Lebensversicherung gebildet werden. „Mit dem neuen gemeinsamen Unternehmen würde unter dem Dach des Provinzial Konzerns ein noch größerer Player entstehen und könnte so weitere Effizienzsteigerungen erzielen“, so der Provinzial-Vorstandsvorsitzende Dr. Wolfgang Breuer (DFPA/mb1).
Der Provinzial Versicherungskonzern gehört mit Gesamtbeitragseinnahmen von über sechs Milliarden Euro zu den großen deutschen Versicherungsgruppen.