Versicherer setzen auf Innovation: Zwei Drittel wollen Aktivitäten ausbauen
Das Ziel, innovativ zu sein, verfolgen viele Unternehmen. Doch der Wunsch allein reicht nicht aus. Es müssen auch konkrete Innovationsmaßnahmen in den Unternehmensbetrieb integriert werden, um sich langfristig im Wettbewerb behaupten zu können. Themenschwerpunkte der fünften Befragung des Expertennetzwerkes Insight waren daher Einschätzungen zur Relevanz der Innovationskraft sowie aktuelle Entwicklungen innovativer Produkte und Services für die Versicherungswirtschaft und Fragen nach der strategischen Verankerung und methodischen Begleitung des Innovationsmanagements. 51 Experten aus Versicherungs- und Dienstleistungsunternehmen nahmen an der Befragung teil.
Die Frage nach dem Einfluss der Innovationskraft eines Unternehmens auf dessen Wettbewerbserfolg zeigt, dass nahezu alle Experten der Versicherungsbranche der Fähigkeit zur Innovation in Bezug auf die Wettbewerbsfähigkeit einen hohen bis sehr hohen Stellenwert beimessen. Dabei zeigten sich geringe Unterschiede zwischen den Versicherern und Dienstleistern. Sich auf dem Status quo auszuruhen, ist nach Meinung der Experten kein gangbarer Weg.
Auch bei der Entwicklung von Innovationen zeige sich ein klarer Trend – Versicherer wie auch Dienstleister entwickeln Innovationen vorrangig intern (82 Prozent) und/oder in Kooperation (75 Prozent). Mehr als 64 Prozent der Befragten gaben an, dass sie auch über ein internes Innovationsmanagement verfügen. Dieses ist zuständig für die Koordination der Innovationsentwicklung und die Maßnahmen zur gezielten Umsetzung. Die restlichen 36 Prozent besitzen kein internes Innovationsmanagement (32 Prozent der Versicherer und 21 Prozent der Dienstleister) und lagern dieses aus. Die externe Sicht könne helfen, den Blick über das eigene Geschäft hinaus zu erweitern, neue Impulse zu gewinnen und so die Gefahr eines gewissen Tunnelblicks zu vermeiden.
Obwohl schon einige Innovationsmaßnahmen als Standard bei einem Großteil der Versicherungsunternehmen gelten, besteht weiterhin Ausbaupotenzial. Als Standard werden von den Befragten am häufigsten Besuche von Veranstaltungen (62 Prozent), Weiterbildung von Mitarbeitern (57 Prozent) und Innovationsstrategien und -projekte (43 Prozent) genannt.
Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass Versicherungsunternehmen sich selbst im Vergleich zu ihrer brancheninternen Konkurrenz meist schlechter bewerten. Besonders in den Bereichen Open Innovation (54 Prozent) und interne Innovationskultur (50 Prozent) denken Versicherer, dass sie schlechter aufgestellt sind als ihre Wettbewerber. Am selbstbewusstesten schätzen sich Versicherer in den Bereichen Innovationsnetzwerke und Innovationsmanagement ein: 39 beziehungsweise 32 Prozent sehen ihr Unternehmen besser oder sehr viel besser aufgestellt als ihre Konkurrenz. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Insight
Das Expertennetzwerk „Insight“ wurde von den Versicherungsforen Leipzig und dem Insurance Innovation Lab im September 2017 ins Leben gerufen. Das Online-Panel will Experten aus der Versicherungswirtschaft sowie branchennahe Dienstleister zusammenbringen und in regelmäßigen Umfragen zu aktuellen Herausforderungen und Themen der Branche befragen. Zudem soll das Netzwerk als Plattform zum gegenseitigen Austausch von Wissen und Erfahrungen dienen.