Versicherungen: Investitionen in Erneuerbare Energien ausbauen
Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat eine Reihe von Reformideen vorgelegt, um den Strommarkt der Zukunft zu gestalten. Die Lösungsansätze sollen unter der Zielsetzung Versorgungssicherheit, Wirtschaftlichkeit und Umweltverträglichkeit diskutiert werden. Die Versicherer sollen bei der Energiewende den Part potenzieller Finanzierungspartner übernehmen.
Bereits heute sind laut GDV rund 13 Prozent der installierten Stromleistung, die aus erneuerbaren Energiequellen stammt, durch institutionelle Investoren finanziert worden. Jedes vierte in Deutschland ansässige Asset-Management hat Erneuerbare Energien oder Stromnetze in den Anlagekorb aufgenommen. So sind auch die Versicherer bereits mit mehreren Milliarden Euro in Infrastrukturvorhaben im weiteren Sinne investiert und haben laut GDV ein großes Interesse daran, ihr Engagement auszubauen.
Die regulatorischen Rahmenbedingungen wurden jüngst auf nationaler Ebene verbessert. So sei es für die Versicherer durch die neue Anlageverordnung nun leichter möglich, sich mehr als bisher im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien engagieren zu können. Doch aufgrund der Einführung von Solvency II sind für die meisten Versicherer ab 2016 europaweite beziehungsweise internationale Regeln bindend. Im Rahmen der Regulierung muss daher laut GDV bei Infrastrukturinvestitionen insgesamt für dauerhafte Rechtssicherheit gesorgt werden; zudem sollte die die Eigenmittelunterlegung
angemessen sein. Derzeit liegt die erforderliche Kapitalunterlegung bei 49 Prozent. Vor dem Hintergrund der geringen Wechselwirkung dieser Investments mit Entwicklungen an den Kapitalmärkten wäre laut GDV eine Kapitalunterlegung von 20 bis 25 Prozent angemessen – wie etwa bei Investments in Immobilien.
Speziell bei Erneuerbaren Energien sei es wichtig, dass auf internationaler Ebene die „Entflechtungsvorschriften“ flexibilisiert werden. Die strikte Trennung von Energieerzeugung und Energietransport führt zu einem „Entweder/oder“-Konflikt und verringert damit das zur Verfügung stehende Finanzierungsvolumen privater Kapitalgeber.
Quelle: Pressemitteilung GDV
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) mit Sitz in Berlin ist die Dachorganisation der privaten Versicherer in Deutschland. In dem Verband sind rund 470 Mitgliedsunternehmen, 458 Millionen Versicherungsverträgen und einem Kapitalanlagebestand von etwa 1,39 Billionen Euro zusammengeschlossen. (mv1)