ELTIF als global Player

Markus Pimpel

Über den aktuellen ELTIF der schweizerischen Partners Group, den „Partners Group Private Markets Opportunities SICAV“, sprach EXXECNEWS mit Markus Pimpl, Managing Director und Co-Head Private Wealth Europe bei der Partners Group.

 

Partners Group ist ein führender Asset Manager für Private-Equity-Investments. Ist das auch der Anlageschwerpunkt Ihres aktuellen ELTIF?

Ja, er ist ein klassischer Sachwertfonds, der in außerbörsliche Unternehmensbeteiligungen investiert. Als aktiver Manager legen wir dabei den Schwerpunkt auf Direktinvestments mit Mehrheitsbeteiligung, um in diesen Investments auch unternehmerisch tätig werden zu können. Wir agieren also eindeutig auf dem Buy-out-Level.

 

Also keine Investitionen in Private-Equity-Dachfonds?

Unser Fonds basiert auf aktiven Investments. Damit hat die Partners Group eine langjährige und erfolgreiche Erfahrung. Wir bringen uns unternehmerisch in Unternehmen ein, um sie zu vergrößern, zu verbessern und um sie später auch mit Erfolg wieder verkaufen zu können. Passive Investoren, die Minderheitsbeteiligungen oder Co-Investments eingehen, gegebenenfalls über solche Dachfondstrukturen, haben kein Mitspracherecht und können daher auch nicht die Wertschöpfung bei den Unternehmen mitbestimmen. Dennoch haben wir auch die Möglichkeit, in den Zweitmarkt, in sogenannte Secondaries, zu gehen – Fonds aufzukaufen oder auch in andere Private-Equity-Manager zu investieren, wenn uns das überzeugende Anlagechancen ermöglicht. Dominant sind solche Investments aber nicht: In der strategischen Asset-Allokation unseres Fonds entfallen auf diesen Bereich allenfalls bis zu 20 Prozent. 80 Prozent und mehr des Fonds sind für Direktinvestments vorgesehen.

 

Was sind Ihre Kriterien für diese Direktinvestments?

Wir konzentrieren uns auf Unternehmen, die ein funktionierendes Geschäftsmodell haben, die eine führende Position innerhalb ihres Marktsegments haben, vielleicht auch spezielles Know-how haben, die auch vom Trend her attraktiv sind, und entwickeln diesen Marktführer noch weiter. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, beispielsweise die Internationalisierung, lokalen Unternehmen zur Globalisierung helfen. Oder wir konsolidieren den Markt von oben nach unten, wie wir es beispielsweise in Frankreich mit einem führenden Immobiliendienstleister gemacht haben, der dann überregional weitere Immobilienverwaltungen übernommen hat. Wir machen damit also den Marktführer noch größer.

Wir konzentrieren uns auf Themenbereiche, in denen wir globale Trends erkennen, Themen wie beispielsweise New Living, Dekarbonisierung oder Digitalisierung. Diese Bereiche analysieren wir von oben nach unten, schauen innerhalb der ausgewählten Sektoren in die Subsektoren, um dort geeignete Investmentziele zu ermitteln. Das können Bereiche wie Konsum, HealthCare, Technologie oder Dienstleistungen sein. Um ein weiteres Beispiel zu nennen: Haustierhaltung. Marktstudien haben belegt, dass das die Prokopf-Ausgaben für die Haustierhaltung kontinuierlich steigen und auch in Krisenzeiten stabil bleiben. Als Ergebnis haben wir eine Tierklinik-Kette in den USA gekauft und durch sie in den letzten zwei Jahren 56 weitere Tierkliniken zugekauft. Wir haben also einen der Marktführer genommen und ihn noch breiter gemacht.

 

Sind die USA ein von Ihnen bevorzugtes Investitionsziel?

Nein, wir legen großen Wert auf Diversifikation, auf ein sowohl nach Regionen wie auch nach Sektoren breit gestreutes Portfolio. Unsere angestrebte globale Allokation geht aus von 40 Prozent Investments in Europa, 40 Prozent in den USA und 20 Prozent in anderen Regionen.

 

Hat Ihr aktueller ELTIF ein festgelegtes Investitionsvolumen?

Was das Fondsvolumen angeht, sind wir flexibel. Es handelt sich ja um einen sogenannten Evergreen-Fonds, der also weder eine festgelegte Laufzeit noch ein festgelegtes Volumen hat. Sicherlich wollen wir ihn wachsen sehen, in den nächsten zwei bis vier Jahren durchaus in den Milliarden-Bereich. Aber er muss behutsam und sinnvoll wachsen. So hat ein Fonds von uns heute ein Volumen von 18 Milliarden Euro. Der ist aber bereits 17 Jahre alt. Wir achten ganz besonders darauf, dass wir eine sinnvolle Balance zwischen Flexibilität für den Investor, also Liquidität, und Investition für den Fonds insgesamt halten.

 

Sie sprechen eine Flexibilität für den Investor an. Wie sollte diese bei einem Langfrist-Investment wie einem ELTIF aussehen?

Ein Sachwertfonds, der in Unternehmensbeteiligung investiert, ist eigentlich ein illiquides Investment, das ich nicht in dem Sinn „liquid“ machen kann, dass jederzeit in den Fonds ein- und/oder ausgestiegen werden kann. Mit unseren Evergreen-Fonds bieten wir Investoren aber immerhin eine gewisse Flexibilität. Man kann ihn daher als einen „semi-liquiden Fonds“ bezeichnen – ein Begriff, den ich nicht sehr schätze, da er leicht als liquides Investment missverstanden werden kann. Wir bieten monatliche Fenster für Zeichnungs- und Rückgabemöglichkeiten , wobei gewisse Kündigungsperioden zu beachten sind. Zwar haben wir gesehen, dass unsere Investoren einen längerfristigen Anlagehorizont von im Schnitt fünf bis sechs Jahren haben, viele bleiben auch länger. Die grundsätzliche Konzeption unseres Fonds zielt durchaus auf Langfristigkeit – bietet aber Investoren für den Fall der Fälle auch die Flexibilität, mit diesen monatlichen Fenstern ihr Engagement ganz oder teilweise zu beenden. Dafür halten wir nach der Aufbauphase des Fonds auch ausreichend Liquidität vor.

 

Liquidität kann die Profitabilität des Fonds schmälern. Nach dem neuen ELTIF 2.0-Regime ist der Einsatz von Fremdkapital bis zu 50 Prozent des Fondsvolumens möglich. Ist das die Liquidität?

Nein. Auf Portfolioebene ist unser Fonds ein reiner Eigenkapitalfonds. Je älter ein Fonds wird, desto mehr Liquidität kann er primär aus Rückflüssen aus den Investments aufbauen. Wir planen rund 20 Prozent des inneren Wertes des Fonds pro Jahr als Liquidität zur Verfügung zu stellen. Bei unserem aktuellen Fonds können wir also die monatlichen Fenster, Teile der Anlage abzuziehen oder auch nachzuinvestieren, erst ab Mitte nächsten Jahres ermöglichen. Kreditlinien brauchen wir allenfalls zu operativen Handlungszwecken, beispielsweise um nicht gleich Asset verkaufen zu müssen, wenn Liquidität benötigt wird. Es ist unsere langfristige Erfahrung im Portfoliomanagement, diese Balance zwischen Liquidität und Investition im Sinne unserer Investoren zu gewährleisten.

 

Der Beitrag ist zuerst im Jahrbuch der Deutschen Anlageberatung 2024 erschienen.

Die Partners Group Holding AG mit Hauptsitz in Baar, Schweiz, wurde 1996 gegründet und ist heute mit 149 Milliarden US-Dollar als Assets under Management (AuM) ein führendes globales Privatmarktunternehmen. Rund 44 Milliarden US-Dollar entfallen davon auf semi-liquide Evergreen-Fonds.

Der aktuelle Partners-ELTIF „Partners Group Private Markets Opportunities SICAV“ wird in US-Dollar geführt, kann aber auch in Euro gezeichnet werden. Er bildet verschiedene Anlageklassen, wobei die Mindestinvestition für institutionelle Kunden eine Million US-Dollar/Euro und für Privatanleger 10.000 US-Dollar/Euro beträgt.

 

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