Green-Bond-Fonds: Deutliches Wachstum bei Fondsanzahl und verwaltetem Vermögen
Das Emissionsvolumen von Green Bonds wächst weltweit rasant. Gleiches gilt für Fonds, die in Green Bonds investieren. In Deutschland stehen Investoren aktuell 23 Fonds mit Fokus auf grüne Anleihen offen. Zum Vergleich: Im Juni 2017 waren es erst 13.
Anleihen, deren Emissionserlöse ausschließlich zur Finanzierung von Umweltprojekten verwendet werden dürfen, werden immer beliebter. Das weltweite Emissionsvolumen von Green Bonds hat sich in den vergangenen Jahren vervielfacht. Während es sich 2013 auf nur zwölf Milliarden US-Dollar belief, waren es 2017 bereits 156 Milliarden US-Dollar. Im laufenden Jahr wurden bis Mitte November Anleihen mit einem Emissionsvolumen von 133 Milliarden US-Dollar platziert. Ein Treiber dieser Entwicklung ist laut Scope die Finanzierung von Projekten gegen die Erderwärmung.
Das große Interesse an grünen Anleihen führt auch zu einer Zunahme von entsprechenden Fonds. Stand Ende Oktober 2018 sind in Deutschland 23 Green-Bond-Fonds zum Vertrieb zugelassen – davon richten sich 20 an Privatanleger, drei explizit an institutionelle Investoren.
Da mehr als zwei Drittel der Fonds einen Track Record von unter zwei Jahren aufweisen, sind die Volumina der Green-Bond-Fonds überschaubar: Mehr als die Hälfte der Fonds weist ein Fondsvolumen von weniger als 100 Millionen Euro auf, während drei Fonds Kundengelder von mehr als 200 Millionen Euro verwalten.
Das aggregierte Fondsvolumen der 23 Fonds beträgt rund 2,7 Milliarden Euro. Zum Vergleich: Im Sommer 2017 verwalteten die 13 zugelassenen Fonds zusammen 650 Millionen Euro. Größter Fonds mit einem Volumen von 569 Millionen Euro ist derzeit der „NN (L) Euro Green Bond“.
Die Fonds erzielten im Jahr 2017 eine Performance in der Bandbreite von minus 3,5 Prozent bis plus 0,6 Prozent. Die beste Performance erzielte im vergangenen Jahr der rund 83 Millionen Euro große Raiffeisen-Green Bonds. Acht Fonds konnten im vergangenen Kalenderjahr hingegen keine positive Rendite erwirtschaften.
Grundsätzlich unterscheiden sich Renditen von Green Bonds nicht von herkömmlichen Anleihen. Die Bonität des Emittenten – und nicht der Zweck der Investition – bestimmt die Rendite. Von den insgesamt 23 Fonds werden 21 Fonds aktiv und zwei Fonds passiv gemanagt.
Nach wie vor ist dieses Anlagesegment jedoch zu jung, um eine valide Aussage über seinen Beitrag zur Förderung einer nachhaltigen Wirtschaftsweise treffen zu können. Es fehlen weiterhin eine einheitliche Definition von Green Bonds und auch strenge Prüfkriterien, die Emissionen und Emittenten erfüllen müssen, um als „grün“ oder „nachhaltig“ zu gelten.
„Der Boom bei den Green Bond Emissionen wird anhalten“, sagt Simone Schieg, Analystin der Ratingagentur Scope. „Neben Green Bonds werden auch vermehrt soziale und nachhaltige Anleihen emittiert.“ Allen gemeinsam ist, dass es sich um zweckgebundene Bonds zur Finanzierung von nachhaltigen Projekten handelt.
Quelle: Pressemitteilung Scope Analysis
Scope Analysis mit Sitz ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Zertifikateemittenten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (JF1)