Amundi ETF Flow Report – November 2021: Aktien-ETF gefragter als Anleihe-Produkte
Im Oktober 2021 sammelten ETF global 102 Milliarden Euro ein. Auf Nordamerika-Aktien entfällt mit 50,6 Milliarden Euro fast die Hälfte der Neugelder, gefolgt von globalen Aktien-Exposures (plus 10,9 Milliarden Euro). Während diese Anlageklassen sowohl in Europa als auch in den USA im Fokus standen, setzten asiatische Anleger auf Japan (plus 3,1 Milliarden Euro) und Schwellenländer (plus 2,4 Milliarden Euro). Das geht aus dem „ETF Flow Report - November 2021“ des Asset Managers Amundi hervor.
Laut dem Report haben Anleger im Oktober 9,9 Milliarden Euro in Aktien-ETF investiert. Parallel zum globalen Trend waren Nordamerika-Aktienindices mit Zuflüssen von 4,1 Milliarden Euro am beliebtesten, gefolgt von globalen Strategien (plus 2,4 Milliarden Euro). Abgesehen von ETF auf britische Aktien (minus 570 Millionen Euro) hat es keine größeren regionalen Abflüsse gegeben.
ESG-Aktienstrategien waren weiterhin gefragt (plus 5,6 Milliarden Euro), wobei der Großteil auf globale ESG-Indices entfiel (1,9 Milliarden Euro). Nordamerikanische Aktien-ESG-ETF waren mit 1,6 Milliarden Euro am zweitbeliebtesten. Fast 80 Prozent der Zuflüsse in globale Aktien-ETF entfielen auf ESG-Strategien. Bei Nordamerika-ETF machten diese mehr als ein Drittel des dort investierten Kapitals aus. Ähnlich verhält es sich mit Klimastrategien, die um 977 Millionen Euro zugelegt haben. Dies liegt auch daran, dass die Zahl der Vermögensverwalter, die diese Produkte anbieten würden, gestiegen ist, seitdem die EU-Bestimmungen zur Indexklassifizierung eingeführt wurde.
Bei Smart-Beta-Produkten fällt laut Amundi auf, dass Quality-Strategien weiter zugelegt haben (plus 781 Millionen Euro), während sich Abflüsse aus Value-ETF, die im September noch fast 900 Millionen Euro erreichten, auf 50 Millionen Euro deutlich verlangsamten.
Auf der Anleiheseite sind in Europa nur Staatsanleihe-ETF nennenswert Mittel zugeflossen (plus 629 Millionen Euro), während Unternehmensanleihe-ETF quasi stagnierten (plus acht Millionen Euro). Aus ETF auf Schwellenländer-Staatsanleihen flossen 651 Millionen Euro ab.
ETF auf US-Staatsanleihen im mittleren Laufzeitsegment waren die beliebteste Anlageklasse (plus 382 Millionen Euro). Außerdem haben Anleger wegen Inflationssorgen in inflationsgebundene Anleihen der Eurozone (plus 275 Millionen Euro) und der USA (plus 197 Millionen Euro) investiert.
Inflationssorgen haben auch bei Unternehmensanleihen das Geschehen geprägt. Anleger investierten 160 Millionen Euro in variabel verzinsliche Unternehmensstrategien, während sie aus europäischen und US-Unternehmensanleihen 367 Millionen Euro beziehungsweise 114 Millionen Euro abzogen, sodass die Zuflüsse mit acht Millionen Euro nahezu unverändert blieben.
ESG-Strategien waren auch bei Anleihen gefragt (plus 712 Millionen Euro). 279 Millionen Euro sind dabei auf Unternehmensanleihen der Eurozone und 131 Millionen Euro auf Papiere von Finanzinstituten entfallen. Anleger sind von traditionellen Unternehmensanleihe-ETF in entsprechende ESG-Strategien geswitcht. Während es insgesamt keine Zuflüsse in ETF auf europäische Unternehmensanleihen gegeben hat, ist es laut Amundi Report zu einer erheblichen Rotation von traditionellen in ESG-Strategien gekommen. (DFPA/JF1)
Der Asset Manager Amundi entstand im Jahr 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankgruppen Crédit Agricole und Société Générale. Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Paris. Amundi verwaltet ein Vermögen von mehr als 1,7 Billionen Euro in sechs Haupt-Investmentzentren.