BAI veröffentlicht Investor Survey 2021
Mit einem Teilnehmerrekord endete der diesjährige BAI Investor Survey, den der Bundesverband Alternative Investments (BAI) seit dem Jahr 2013 jährlich durchführt. Insgesamt 104 (Vorjahr 77) institutionelle Investoren wie Versicherungen, Pensionskassen und Versorgungswerke, die über 1.700 Milliarden Euro (Vorjahr 1.300 Milliarden Euro) Assets under Management (AuM) verwalten, gaben dem BAI vertiefte Einblicke in ihr Portfolio sowie in Bezug auf Chancen und Herausforderungen für die institutionelle Kapitalanlage in Deutschland.
BAI Vorstandsmitglied Andreas Kalusche zeigte sich sehr erfreut über den neuen Teilnehmerrekord: „Ein Großteil der deutschen Altersvorsorge ist mittlerweile in unserem Survey repräsentiert und gibt eine klare Botschaft: Alternative Investments sind wichtiger denn je und sie spielen eine zentrale Rolle bei der Finanzierung der nachhaltigen und digitalen Transformation. Der Wachstumstrend bei AI setzt sich fort, gerade im Segment Private Markets.“
Die am stärksten im institutionellen Portfolio verbreiteten Anlageklassen sind Real Estate Equity und Private Equity mit 77 beziehungsweise 75 Prozent, gefolgt von Infrastruktur Equity mit 70 Prozent und Corporate Private Debt mit 66 Prozent. Alternative Investmentfonds (AIF) sind in diesem Zusammenhang weiter bewährte und präferierte Zugangsvehikel für deutsche institutionelle Investoren.
Frank Dornseifer, Geschäftsführer des BAI, kommentierte diese Ergebnisse wie folgt: „Deutsche Investoren verfügen mittlerweile über eine hohe Expertise im Umgang mit Alternative Investments, anfängliche Berührungsängste sind – abgesehen vom Segment Hedgefonds – endgültig ad acta gelegt und der Portfolioanteil mit knapp 23 Prozent ist ein starkes Zeichen. Vor allem auch für die AI-Branche, denn die Investoren setzen als Zugangsweg vor allem auf AIF, egal, ob als Single- oder Dachfonds, und zwar nicht nur um das Portfolio zu diversifizieren, sondern vor allem auch um die ESG-Integration voranzutreiben. Das ist aus unserer Sicht zugleich eine wichtige Botschaft an Politik beziehungsweise Aufsicht: zum einen hat sich das AIFMD-Regelwerk in der Praxis bewährt und daher sollte der gerade angestoßene Reviewprozess, auch mit Blick auf die Harmonisierung der Regelungen für Kreditfonds, ausbalanciert erfolgen; zum anderen müssen Investoren und Fondsmanagern Zeit und Guidance gegeben werden, die besonderen Herausforderungen der ESG-Integration zu bewerkstelligen.“
Wie schon im Vorjahr, bildete auch in diesem Jahr ESG – steht für die Nachhaltigkeitsaspekte Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (Unternehmensführung) - einen Schwerpunkt des Surveys. Während im europäischen Vergleich lediglich knapp 50 Prozent der Investoren eine dezidierte ESG-Strategie verfolgen, sind dies in Deutschland schon zwei Drittel.
Zu den von den Investoren am häufigsten genannten Herausforderungen der Kapitalanlage zählt, wie schon im Vorjahr, das hohe Dry Powder, welches bei den Fonds verfügbar ist, insbesondere in den Sektoren Private Equity, Private Debt und Infrastruktur Equity.
Erstmalig konnte bei dem diesjährigen Investor Survey zumindest eine kleine Allokation im Bereich Kryptoassets/Token festgestellt werden, die aber bisweilen unmittelbar Stiftungen und Family Offices zuzuordnen ist. (DFPA/JF1)
Der Bundesverband Alternative Investments e.V. (BAI) mit Sitz in Bonn ist die Interessenvertretung der Alternative-Investment-Branche in Deutschland. Der 1997 gegründete Verband hat 244 Mitgliedsunternehmen aus allen Bereichen des professionellen Alternative-Investments-Geschäfts, wie zum Beispiel Banken, Fondsgesellschaften, Beratungsunternehmen, Hedge- und Private-Equity-Fonds sowie Branchen-Dienstleister.