Börse Hamburg: Fondsumsätze erneut unter Vormonatsergebnis
Die Umsätze im Fondshandel der Börse Hamburg erreichten im September ein Volumen von rund 55 Millionen Euro und lagen damit rund sechs Prozent unter dem Vormonat. Die Anleger tendieren eher zu einem defensiven Investitionsverhalten. Offene Immobilienfonds (OIF) dominierten unverändert den Fondshandel an der Börse Hamburg. Neun der TOP 10 nach Umsatz gehören zu dieser Assetklasse, wobei die in Liquidation befindlichen OIFs zunehmend durch nicht in Abwicklung befindliche Fonds abgelöst werden. Obwohl die Renditeerwartungen in dieser Assetklasse auf Sicht der nächsten Jahre eher moderat ausfallen dürften, fühlen sich die Anleger offensichtlich sehr wohl im Universum der Sachwerte.
Der Fondshandel wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst. Neben der Sommerpause spielt insbesondere das Geschehen an den Aktienmärkten eine wichtige Rolle, so die Börse Hamburg. Zwar konnten die Umsätze zum Beispiel bei den DAX30-Werten im abgelaufenen Monat September wieder zulegen und das Kursniveau mit gut 12.700 Punkten ein neues Zwischenhoch markieren, die Marktteilnehmer scheinen jedoch von einer gewissen Skepsis geprägt zu sein. Dafür könnten mehrere Faktoren verantwortlich sein. Trotz positiver Konjunkturerwartungen für Deutschland (der ZEW-Index verbesserte sich im September um sieben auf 17 Punkte) scheint das Anlegerpublikum nicht wirklich überzeugt zu sein. Zu den Belastungsfaktoren zählen die weitere Zuspitzung der Eskalation zwischen den USA und Nordkorea, der starke Anstieg des Euros gegenüber dem US-Dollar seit Anfang des Jahres und damit erwartete Nachteile für die Exportindustrie sowie last but not least die Ungewissheit vor und nach der Bundestagswahl.
Mit 6,3 Millionen Euro hat der „CS Euroreal“ im September den Spitzenplatz im Umsatzranking zurückerobert. Auf Platz zwei nach Umsatz wurde mit 5,3 Millionen Euro der „SEB Immoinvest“ verwiesen, gefolgt vom „hausInvest“ mit 2,6 Millionen Euro.
Einen bemerkenswerten Umsatz- und Performancesprung vollzog ein eher unbekannter Rohstofffonds. Der „Structured Solutions - Next Generation Resources Fund“ erreichte einen Monatsumsatz von rund 1,1 Millionen Euro und erzielte allein im September eine Performance von fast elf Prozent. Dieser Fonds investiert vorzugsweise in Rohstoffunternehmen, die im Bereich der sogenannten „Next Generation Rohstoffe“ aktiv sind. Dabei handelt es sich um Rohstoffe wie zum Beispiel Lithium, Kobalt oder Grafit, die aufgrund neuer Technologien (unter anderem für Elektrofahrzeuge) in Zukunft verstärkt benötigt werden.
Nachdem der Ölpreis seit Mitte Juni um 22 Prozent (WTI) bzw. 30 Prozent (Brent) zulegen konnte, gibt es auch bei den Energie-Fonds kein Halten mehr. Unter den TOP 10 nach Performance im Monatsvergleich finden sich ausschließlich Fonds mit dem Schwerpunkt Energie-Rohstoffe.
Auf der Verliererseite fanden sich in diesem Monat überwiegend Fonds mit dem Anlageschwerpunkt Türkei. Der „HSBC GIF-Turkey Equity“ verlor rund 11,8 Prozent, der „Türkisfund-Equities“ und der „DWS Türkei“ verloren 11,2 beziehungsweise elf Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Börse Hamburg
Die 1999 gegründete Börsen AG ist die Trägergesellschaft der Börsen Hamburg und Hannover, an denen über 14.000 Wertpapiere gelistet sind, darunter Aktien, offene Fonds, Anleihen, Genussscheine sowie Zertifikate. (JF1)