Börse Hamburg: Rückläufige Fondsumsätze im August
Die Umsätze im Fondshandel der Börse Hamburg erreichten im August ein Volumen von 58,8 Millionen Euro und lagen damit um rund 13 Prozent unter dem Vormonat. Die Umsatzentwicklung korrespondiert mit den im August ebenfalls zu beobachtenden schwächeren Umsätzen in DAX-Werten. Abgesehen davon, dass sich viele Investoren noch im Urlaub befanden, könnten auch die kürzlich vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) veröffentlichen erneut trüben Konjunkturerwartungen für Deutschland ein Grund für die Umsatzzurückhaltung gewesen sein.
Schon in den vergangenen zwei Monaten hatte sich das Vertrauen der Investoren in die Wirtschaftsentwicklung in Deutschland gemäß ZEW-Index abgeschwächt. Erschwerend kam der deutliche Anstieg des Euro im Vergleich zum US-Dollar hinzu, was tendenziell ein Hemmnis für die deutsche Exportwirtschaft darstelle. Für eine abwartende Haltung unter den Anlegern sorgte laut Börse Hamburg auch die sich verschlechternde technische Verfassung einiger Märkte und das mit Spannung erwartete Treffen der Notenbanker in Jackson Hole Ende des Monats. Die wiederholten „Raketentests“ Nordkoreas haben die Stimmung an den Märkten zusätzlich belastet. Der DAX30 gab im Berichtszeitraum in der Spitze um 2,1 Prozent nach, erholte sich aber zum Schluss leicht und schloss mit einem Verlust von rund 1,3 Prozent. Der Eurostoxx 50 verringerte sich ebenfalls um 1,3 Prozent.
Anleger verhielten sich in Anbetracht der aktuell nicht vorhersehbaren Entwicklung der Weltkonjunktur bei ihren Investments eher defensiv. So zählten offene Immobilienfonds (OIF) erneut zu den Umsatzfavoriten im Fondshandel Hamburg, obwohl die in dieser Assetsklasse derzeit zu erzielenden Renditen relativ gering sein dürften. Mit 7,3 Millionen Euro hat der „SEB ImmoInvest“ im August den ersten Platz im Umsatzranking behauptet. Dahinter folgt der „CS Euroreal“ mit 5,0 Millionen Euro Umsatz.
Mit dem Anstieg des Goldpreises und der Überwindung der charttechnisch nicht unwichtigen Marke von 1.300 Dollar pro Unze entwickelten sich im August auch viele „Goldfonds“ sehr gut. So stieg beispielsweise der „Nestor Gold Fonds“ um 8,5 Prozent und der „NYSE Arca Gold Bugs“ um 5,8 Prozent.
Stärker zeigten sich im August auch Fonds, deren Investitionsschwerpunkt in Lateinamerika liegt. So legten beispielsweise der „HSBC MSCI Brazil Ucits ETF“ um rund sieben Prozent und der „Amundi-Equity Brazil Fonds“ um 6,6 Prozent zu.
Auf der Abgabenseite befanden sich weiterhin viele „Energie Fonds“ mit teilweise erheblichen Verlusten. So verlor der „iShares Oil & Gas Expl.& Pro. ETF“ rund elf Prozent und der „Schroder ISF Global Energy“ 10,3 Prozent. Obwohl die Notierungen für Erdgas im Berichtszeitraum zulegen konnten, wog der nachgebende Preis für WTI Rohöl im August offenbar schwerer.
Quelle: Pressemitteilung Börse Hamburg
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