Concord legt Mischfonds auf Grundlage der Extremwerttheorie auf
Die Concord Investment Solutions GmbH (Frankfurt am Main) legt mit dem „Concord low eVaR Global“ erstmals einen auf der Extremwertstatistik basierenden Investmentansatz in Form eines flexiblen Mischfonds auf. Dahinter steht der Gedanke, dass extreme Verlustperioden an den Finanzmärkten die langfristige Performance eines Portfolios zerstören können. Trotzdem werde die Gefahr extremer Kursrückschläge bei den gängigen Modellen zur Risikoabschätzung nicht berücksichtigt. Anders in der Naturkatastrophenforschung: Hier kommt die Extremwerttheorie zum Einsatz, die die Berechnung extremer Risiken erlaubt.
„Die Berechnung der Extremrisiken erlaubt es, die Drawdowns in einem Portfolio deutlich zu reduzieren“, sagt Rainer Ottemann, Geschäftsführer der Concord Investment Solutions GmbH. „Indem nur die am wenigsten für extreme Rückschläge anfälligen Titel ins Portfolio kommen, wird das Rendite/Risiko-Verhältnis entscheidend verbessert.“ Vor allem führe das Verringern der Drawdowns nicht zu einem Renditeverlust in positiven Marktphasen.
Der extreme Value-at-Risk (eVaR) basiert auf Methoden aus der Naturkatastrophenforschung zur Abschätzung von Sturmfluten, sintflutartigen Regenfällen oder den möglichen Ausmaßen von Erdbeben. Die quantitativen Verfahren der Extremwertstatistik, häufig als Extremwerttheorie zusammengefasst, konzentrieren sich explizit auf seltene Ereignisse mit dramatischen Auswirkungen. „Diese Methoden aus der Naturkatastrophenforschung wenden wir jetzt auch auf die Finanzmärkte an“, so Ottemann.
Der „Concord low eVaR Global“ besteht aus einem Aktien- und einem Rentenanteil. Zunächst wird anhand des globalen eVaR-Wertes die Aufteilung auf Aktien und Renten festgelegt. Für den Aktienanteil werden aus dem globalen Aktienuniversum die etwa 5.000 hochliquiden Aktien beobachtet. Diese werden auf ihre Anfälligkeit für Extremrisiken untersucht, die 50 Aktien mit dem niedrigsten eVaR-Wert werden gleichgewichtet ins Portfolio genommen. Alle drei Monate erfolgt ein Rebalancing, sofern das tägliche Monitoring keine Reduzierung der Aktienquote um mehr als fünf Prozent erforderlich macht.
Diese Aufteilung auf Aktien und Renten erfolgt mit einem Risikobudget, das einem eVaR-Wert von vier Prozent entspricht. Das heißt, mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird der maximale Verlust im Portfolio binnen zehn Handelstagen nie mehr als vier Prozent betragen. Der Aktienanteil darf nur so hoch sein, dass insgesamt dieses Risikobudget nicht überschritten wird. In Zeiten steigender eVaR-Werte sinkt also die Aktienquote im Concord low eVar Global, bei sinkenden eVaR-Werten steigt sie.
Das Konzept arbeitet strikt regelbasiert und prognosefrei, Titelselektion und Portfoliokonstruktionen beruhen auf zeitnahem Massenscreening von bestehenden oder sich aufbauenden Extremrisiken.
„Wir können mit dem Einsatz des eVaR-Verfahrens weder den genauen Zeitpunkt noch die genaue Stärke eines Börsenbebens vorhersagen“, sagt Ottemann. „Aber wir können verhindern, dass wir im Epizentrum des Bebens stehen und die stärksten Erschütterungen und Schäden mitbekommen“.
Quelle: Pressemitteilung Concord Investment Solutions
Die Concord Investment Solutions GmbH ist Teil der Concord-Gruppe. Diese versteht sich als Brückenbauer zwischen mittelständischen Unternehmen, Asset Managern und dem Kapitalmarkt und Investoren. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in Frankfurt am Main. (TH1)