Fondsbranche verzeichnet doppelt so hohe Zuflüsse wie im Vorjahr
Den deutschen Fondsgesellschaften flossen im September netto 8,8 Milliarden Euro neue Gelder zu (Vorjahresmonat 5,3 Milliarden Euro). Damit summiert sich das Neugeschäft im laufenden Jahr auf 140,9 Milliarden Euro. Das ist doppelt so viel wie in den ersten neun Monaten 2014 als Publikumsfonds, Spezialfonds und freie Mandate über 70 Milliarden Euro einsammelten. Das meldet der BVI Bundesverband Investment und Asset Management.
Die Fondsgesellschaften verwalteten Ende September 2015 insgesamt 2,5 Billionen Euro. Davon entfallen 1,3 Billionen Euro auf Spezialfonds. Die größten Anlegergruppen sind Versicherungsgesellschaften mit 518 Milliarden Euro, Altersvorsorgeeinrichtungen mit 267 Milliarden Euro und produzierende Unternehmen mit 210 Milliarden Euro.
Beim Neugeschäft von Spezialfonds gewinnen produzierende Unternehmen laut BVI an Bedeutung. Auf sie entfallen knapp 16 Milliarden Euro der insgesamt 88 Milliarden Euro neuen Gelder. Das entspricht einem Anteil von 18 Prozent. Im gesamten Vorjahr hatten produzierende Unternehmen einen Anteil von vier Prozent an den Spezialfondszuflüssen von 91 Milliarden Euro. Unverändert sind Versicherungsgesellschaften mit Zuflüssen von über 37 Milliarden Euro der Treiber im Neugeschäft des laufenden Jahres. In den vergangenen zehn Jahren steuerten sie im Schnitt über 41 Prozent der neuen Gelder bei.
Bei den Publikumsfonds führen dem BVI zufolge Mischfonds die September-Absatzliste an. Ihnen flossen mit netto 1,7 Milliarden Euro doppelt so viele Gelder zu wie noch im August. Aus Aktienfonds zogen Anleger nach den anhaltenden Kursverlusten an den Aktienmärkten im September netto 0,4 Milliarden Euro ab. Sie verwalteten Ende September ein Vermögen von 291 Milliarden Euro. Damit sind Aktienfonds weiterhin die größte Gruppe der Publikumsfonds, die insgesamt 842 Milliarden Euro verwalten. Rentenfonds sammelten im September 0,7 Milliarden Euro ein. Seit März investieren Anleger verstärkt in Rentenfonds mit kurzlaufenden Anleihen, das heißt bis zu drei Jahren Restlaufzeit. Die Fonds sammelten in diesem Zeitraum über sieben Milliarden Euro ein, Fonds mit länger laufenden Anleihen, das heißt über sieben Jahre Restlaufzeit, verzeichneten hingegen keine neuen Mittel. Damit hätten sich Anleger vor einer möglichen Zinserhöhung in den USA positioniert, die laut BVI bei länger laufenden Anleihen zu stärkeren Kursverlusten führe.
Quelle: Pressemitteilung BVI
Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. mit Sitz in Frankfurt am Main ist Repräsentant der Investmentbranche in Deutschland. Die 88 Mitglieder des 1970 gegründeten Verbands verwalten derzeit rund 2,6 Billionen Euro in Publikumsfonds, Spezialfonds und Vermögensverwaltungsmandaten. (JF1)