Fondsrating-Update April 2022 - Aktienmärkte erholt, Renten schwach
Die Analysten der Ratingagentur Scope haben im April 2022 erneut mehr als 6.500 Fondsratings aktualisiert. 253 Fonds erfuhren ein Rating-Upgrade, 395 Fonds wurden heruntergestuft. 58 Fonds wurden erstmals bewertet, davon erhielten 19 aktive Fonds ein Top-Rating. Im März konnten sich die meisten Aktien-Peergroups wieder etwas erholen, während Renten fast durchweg Verluste verzeichneten.
Der Fonds Ruffer TR International trägt seit Ende März das qualitative Rating B. Der flexible Mischfonds überzeugt sowohl mit besseren Performance- und Risikokennzahlen als die Peergroup als auch qualitativ mit seinem bewährten Anlageprozess. Dieser zielt auf die Generierung absoluter Erträge ab. Dazu kommt ein versiertes Management, das einen Teamansatz verfolgt. Die Performance des Fonds über drei Jahre ist mit 10,4 Prozent per annum mehr als doppelt so hoch wie die der Peergroup (4,7 Prozent per annum). Gleichzeitig sind die Risikokennzahlen niedriger. So betrug der maximale Verlust über fünf Jahre minus 7,3 Prozent gegenüber minus 13,0 Prozent im Peergroup-Durchschnitt.
Der „JPM Global Bond Opportunities“ trägt seit Ende März das Spitzenrating (A). In der Peergroup „Renten Globale Währungen“ kommt dem Fonds sein flexibler Anlageansatz zugute, durch den er in viele Sektoren wie Hochzins- und Investment-Grade-Corporates, Staatsanleihen, Schwellenländeranleihen oder Verbriefungen investieren kann. Seine aktuell kurze Duration von knapp 2,5 Jahren hilft, im aktuellen Marktumfeld Zinsänderungsrisiken zu begrenzen. Für die Abdeckung des breiten Anlageuniversums stehen den Fondsmanagern umfangreiche Research-Ressourcen zur Verfügung. Dies äußert sich in attraktiven Erträgen sowohl über fünf Jahre als auch über ein Jahr von 2,4 Prozent per annum und 4,1 Prozent gegenüber der Peergroup mit durchschnittlich 0,4 Prozent per annum und minus 1,6 Prozent. Die Risikokennzahlen fielen gemessen an Volatilität und Maximalverlust über fünf Jahre mit 6,3 Prozent und minus 7,6 Prozent etwas höher aus als in der Peergroup mit 4,3 Prozent und minus 5,7 Prozent.
Nach mehr als vier Jahren mit dem Spitzenrating (A) erfuhr der Fondsklassiker „Fidelity Funds – European Dynamic Growth“ ein Rating-Downgrade, wofür primär eine Abschwächung der Performancekennzahlen verantwortlich war. Der Fonds setzt auf ein Portfolio aus knapp 60 Aktien, das sich auf Unternehmen mit hohem Wachstum fokussiert und sich nicht an einer Benchmark orientiert. Der Fonds liegt über fünf Jahre mit 8,7 Prozent per annum noch vor seiner Peergroup (5,0 Prozent per annum), über drei Jahre und ein Jahr fällt die Wertentwicklung mit 7,7 Prozent per annum und minus 0,3 Prozent gegenüber 7,8 Prozent per annum und 5,7 Prozent jedoch schwächer aus. Die Risikokennzahlen des Fonds fielen im Vergleich zur Peergroup „Aktien Europa“ insgesamt deutlich besser aus.
Im März kam es insgesamt zu einer Erholung an den Aktienmärkten, wodurch viele der untersuchten Peergroups im Plus lagen. Insbesondere „Immobilienaktien Welt“ konnte mit 5,4 Prozent auf Monatsbasis überzeugen, gefolgt von globalen Gesundheitsaktien mit 4,4 Prozent. Doch auch nordamerikanische, globale und nachhaltige Aktien gehörten im März zu den Gewinnern. Auf der Verliererseite führten chinesische Aktien mit minus 8,1 Prozent das Feld an. Ebenso auf der Verliererseite standen wieder einmal Anleihen, insbesondere Euro-Staatsanleihen, was aufgrund der Zinserhöhungen bzw. der Aussicht darauf nicht verwundert. Am deutlichsten gab die Peergroup „Renten Euroland Staatsanleihen“ nach mit Verlusten von minus 2,5 Prozent, gefolgt von „Renten Global Corp. Inv. Grade EUR-Hedged“ mit Verlusten von minus 1,8 Prozent. Auf Jahressicht betrachtet haben die klassischen Renten-Peergroups mit herben Verlusten von teilweise mehr als fünf Prozent ihren Status als sicherer Hafen für Anleger erst einmal verloren. (DFPA/JF1)
Die Scope Group mit Sitz in Berlin ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG-Analysen, Fondsanalysen.