Fondsrating-Update August 2023 - Grund zur Freude für Aktienanleger
Die Analysten der Ratingagentur Scope haben ihre Beurteilung von rund 6.700 Fonds überprüft. Bei 291 Fonds verbesserte sich das Rating, bei 280 verschlechterte es sich. Erstmals bewertet wurden 50 Produkte, davon erhielten 14 aktive Fonds auf Anhieb ein TopRating. Während sich die Erholung für die Aktien-Peergroups fortsetzte, war die Entwicklung auf der Rentenseite wieder einmal durchwachsen.
Der „DWS European Opportunities“ wurde per Ende Juli erstmals mit Scopes Spitzenrating (A) ausgezeichnet. Der Fonds investiert aktuell in ein Portfolio aus 73 Mid und Small Caps, wobei die Bottom-up-Aktienauswahl im Vordergrund steht. Das Rating-Upgrade basiert insbesondere auf der hervorragenden Wertentwicklung innerhalb der Peergroup Aktien Europa Mid/Small Caps, während die Risikokennzahlen im Peergroup-Vergleich eher gemischt ausfallen. Über drei und fünf Jahre lag die Performance des Fonds mit 6,8 Prozent und 5,2 Prozent per annum über dem Peergroup-Durchschnitt mit 6,3 Prozent und 2,9 Prozent per annum Über fünf Jahre lag die Volatilität des Fonds mit 21,3 Prozent über der der Peergroup mit 19,1 Prozent und auch der maximale Verlust fiel mit minus 25,5 Prozent gegenüber minus 24,9 Prozent leicht erhöht aus.
Auch für den „JPM Europe Select“ ist das (A)-Rating eine Premiere. Zuvor trug der Fonds ein Jahr lang das Top-Rating (B). Der Grund für das Update ist die Performanceverbesserung gegenüber der Peergroup Aktien Europa. Der Fonds setzt auf europäische Standardwerte, die das Fondsmanagement mittels eines fundamental basierten Anlageprozesses auswählt. Über drei und fünf Jahre konnte der Fonds mit einer Rendite von 11,6 Prozent und 6,5 Prozent per annum die Peergroup mit 10,0 Prozent und 4,4 Prozent per annum übertreffen. Die Risikokennzahlen sind insgesamt durchschnittlich. Mit laufenden Kosten von 1,71 Prozent ist der Fonds jedoch für ein Core-Investment überdurchschnittlich teuer.
Der „Fidelity Funds - European Dynamic Growth“ musste sein Top-Rating aufgrund einer signifikanten Performanceschwäche abgeben. Während die Performance des Fonds über fünf Jahre mit 6,3 Prozent noch über dem Peergroup-Durchschnitt von 4,4 Prozent per annum liegt, ist die kurzfristige Wertentwicklung schwächer. Über drei Jahre und ein Jahr liegt er mit 4,2 Prozent per annum und 4,5 Prozent hinter der Peergroup mit 10,0 Prozent per annum und 8,2 Prozent. Während die Fünfjahres-Risikokennzahlen niedriger als die Peergroup ausfallen, sind sie über drei Jahre und ein Jahr signifikant erhöht. So liegen Volatilität und maximaler Verlust über drei Jahre mit 16,2 Prozent und minus 20,5 Prozent über dem Peergroup-Durchschnitt von 15,3 Prozent und minus 17,0 Prozent.
Im Juli beendeten acht der 50 größten Fonds-Peergroups den Monat im Minus. Insbesondere die Schwäche des US-Dollars gegenüber dem Euro belastete, was sich in der Peergroup Geldmarkt USD mit minus 1,1 Prozent und diversen weiteren globalen und damit dollarlastigen Renten-Peergroups niederschlug. Euroland-Staatsanleihen lagen mit minus 0,1 Prozent ebenfalls im negativen Bereich. Demgegenüber notierten alle untersuchten Aktienfonds-Peergroups im Plus. Die Erholung wurde dieses Mal von China angeführt, die Peergroups Aktien China und Aktien China A-Shares erzielten mit 7,1 Prozent und 4,1 Prozent deutlich positive Renditen. Wie nachhaltig diese Erholung ist, wird sich zeigen. Positive News gab es auch (wieder) für Aktienfonds aus dem Technologiesektor, die mit einem Plus von 4,2 Prozent auf Monatsbasis nun auch auf Jahressicht wieder zu den stärksten Sektor-Peergroups zählen. (DFPA/JF1)
Die Scope Group ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG- und Fondsanalysen. Es werden mehr als 250 Mitarbeiter in Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris beschäftigt.