Fondsrating-Update Juni 2022 - Schwierige Zeiten für Anleger
Das Analysehaus Scope hat im Juni 2022 mehr als 6.400 Fondsratings aktualisiert. Bei 330 Fonds verbesserte sich das Rating, 333 Fonds wurden heruntergestuft. 56 Produkte erhielten erstmals eine Bewertung, davon 24 aktive Fonds ein Top-Rating. Im Mai setzten sich die Verluste an den Märkten in der Breite fort.
Der „DWS Top Dividende“ ist im Mai 2022 nach fast zwei Jahren mit unterdurchschnittlichem Rating ins Mittelfeld der Peergroup „Aktien Welt Dividende“ zurückgekehrt. Insbesondere die ausgeprägte Value-Neigung machte dem Fonds innerhalb der Peergroup zu schaffen, in der viele Manager mittlerweile verstärkt auch auf das Wachstum der Unternehmen geschaut haben. Doch in den vergangenen Monaten gelang Value-Titeln ein Comeback, was sich nun auch in der mittelfristigen Wertentwicklung des Fonds niederschlägt. Über drei Jahre hat sich die Performance per annum mit 8,6 Prozent gegenüber 9,1 Prozent bereits wieder der Peergroup angenähert. Der „DWS Top Dividende“ punktet jedoch auf der Risikoseite mit deutlich geringerer Volatilität und niedrigerem maximalem Verlust als seine Peergroup, so Scope.
Der „Amundi US Pioneer Fund“ rückt per Ende Mai in die Spitzengruppe der Peergroup „Aktien Nordamerika“ vor und erhält ein (A)-Rating. Der qualitäts- und risikofokussierte Ansatz überzeugt laut Scope sowohl mit exzellenter Performance als auch mit unterdurchschnittlichem Risiko. Über fünf Jahre konnte der Fonds seinen Wert um 14,5 Prozent per annum steigern, was deutlich über dem Peergroup-Durchschnitt von 11,6 Prozent per annum liegt. Auf der Risikoseite bewegten sich die Volatilität über fünf Jahre und der maximale Verlust des Fonds mit 14,0 Prozent und minus 17,1 Prozent deutlich unterhalb der Peergroup mit 15,3 Prozent und minus 20,1 Prozent.
Der konservative Mischfonds „Kapital Plus“ von Allianz Global Investors wurde nach etwas mehr als einem Jahr von (A) auf (B) heruntergestuft. Der Fonds investiert zu 20 bis 40 Prozent in europäische Wachstumsaktien, die in den vergangenen Monaten Verluste zu verzeichnen hatten. Insbesondere der schwächelnde Technologiesektor ist mit 29 Prozent im Fonds absolut und relativ zum MSCI Europe Index (sieben Prozent Anteil) hoch gewichtet. Auf der Anleihenseite konnte das konservative Portfolio aus europäischen Staats- und Unternehmensanleihen im Umfeld steigender Zinsen ebenfalls nicht überzeugen, auch wenn die Duration auf Portfolioebene mit 3,3 Jahren moderat ausfällt, so die Scope-Analysten. Über fünf Jahre erzielte der Kapital Plus eine Wertentwicklung von 1,1 Prozent per annum gegenüber minus 0,3 Prozent per annum. für die Peergroup, seit Jahresanfang hat sich die Performance mit minus 11,8 Prozent gegenüber minus 7,4 Prozent merklich verschlechtert. Die Risikokennzahlen des Fonds über fünf Jahre sind dagegen deutlich besser als der Peergroup-Durchschnitt.
Laut Scope setzte sich im Mai der Abverkauf an den Märkten fort, da sich aktuell keine Entspannung der Lage abzeichnet. Weder auf der Aktien- noch auf der Rentenseite konnten signifikant positive Erträge erzielt werden: Von den 50 untersuchten Peergroups lagen nur sieben leicht in Plus. Angeführt wurde das Feld von deutschen Aktien mit 0,6 Prozent gefolgt von japanischen Aktien und chinesischen Aktien, die sich zumindest stabil hielten. Auf der Verliererseite ist das Feld bunt gemischt. Die höchsten Verluste fielen mit minus 6,8 Prozent für Anleger in indischen Aktien an, gefolgt von Aktien aus dem Immobilien- und Technologiesektor mit minus 6,5 Prozent und minus 5,7 Prozent. Auch Wandelanleihen zählten zu den größten Verlierern im Mai. (DFPA/JF1)
Die Scope Group mit Sitz in Berlin ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG-Analysen, Fondsanalysen.