Fondsrating-Update Juni 2023 - Kräftige Erholung für Tech-Aktien
Das Analysehaus Scope hat im Juni 2023 rund 6.700 Fonds auf den Prüfstand gestellt. Bei 295 verbesserte sich das Rating, 303 wurden heruntergestuft. Erstmals bewertet wurden 116 Produkte, davon erhielten 27 aktive Fonds auf Anhieb ein Top-Rating. Die meisten Peergroups entwickelten sich gut. Insbesondere Tech-Aktien waren im Mai wieder gefragt, während chinesische Aktien weiter Federn lassen mussten.
Der im Herbst 2017 aufgelegte „Fonds Nordea 1 - European Stars Equity“ konnte sich nach knapp einem halben Jahr mit (B)-Rating nun in die Spitzengruppe der Peergroup „Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Europa“ vorarbeiten. Der Fonds wird von Nordeas Fundamental Equities Team verwaltet und integriert ESG-Aspekte. Insbesondere die sehr gute Performance im Vergleich zur Konkurrenz kann überzeugen. So liegt der Fonds über drei und fünf Jahre mit 11,3 Prozent und 7,5 Prozent per annum vor der Peergroup mit durchschnittlich 9,2 Prozent und 4,9 Prozent per annum. Über fünf Jahre ist der maximale Verlust mit minus 21,1 Prozent etwas niedriger als in der Peergroup mit minus 21,8 Prozent, dafür ist die Volatilität mit 18,0 Prozent gegenüber 16,7 Prozent erhöht.
Nach mehr als drei Jahren mit (B)-Rating kann sich der „Amundi Fds Pioneer US Eq Fundamental Growth“ per Ende Mai ein (A)-Rating sichern. Die Strategie des Fonds setzt auf Wachstumstitel, was sich in höheren Bewertungskennzahlen der Aktien im Portfolio äußert. Erwartungsgemäß dominiert der Technologiesektor mit rund 40,1 Prozent das Portfolio, gefolgt von zyklischen Konsumgütern und Gesundheit mit 14,1 Prozent und 12,8 Prozent. Der Fonds überzeugt laut Scope vor allem auf der Performanceseite: Über fünf Jahre erzielten Anleger im Fonds 13,5 Prozent per annum, während die Peergroup nur auf 10,0 Prozent per annum kam. Dagegen sind die Risikokennzahlen, auch bedingt durch den Einbruch der Tech-Titel im vergangenen Jahr, deutlich erhöht.
Nach knapp zwei Jahren mit Top-Rating ist die Performance des „MSIF Asia Opportunity Fund“ laut Scope regelrecht eingebrochen, was ein Downgrade auf (C) nach sich zog. Der Fonds mit Fokus auf unterbewertete asiatische Wachstumstitel konzentriert sich aktuell vor allem auf die beiden Sektoren Finanzen und zyklische Konsumgüter. Über fünf Jahre liegt der Fonds mit minus 0,4 Prozent per annum gegenüber 0,3 Prozent nur leicht hinter der Peergroup, doch über drei Jahre hat sich der Abstand mit minus 4,6 Prozent per annum gegenüber 3,4 Prozent vergrößert. Die Risikokennzahlen des Fonds sind hoch: Über fünf Jahre liegen maximaler Verlust und Volatilität mit minus 24,9 Prozent und 21,3 Prozent über dem Durchschnitt der Peergroup „Aktien Asien ex Japan“ mit minus 17,2 Prozent und 16,3 Prozent.
Laut Scope war der Mai insgesamt ein guter Monat für Anleger: 37 der 50 größten Fonds-Peergroups schafften eine positive Wertentwicklung. An der Spitze standen globale Technologieaktien, die mit 11,3 Prozent die beste Performance verzeichneten. Darauf folgten japanische und nordamerikanische Aktien mit einem Plus von 4,3 Prozent und 3,3 Prozent. Auf der Rentenseite hatten Schwellenländeranleihen in den Bereichen Corporates USD und Hard Currency mit 2,1 Prozent und 2,0 Prozent die Nase vorn, was insbesondere der positiven Entwicklung des US-Dollars geschuldet war, so Scope. Die Verliererseite führten erneut Aktien China und Aktien China A-Shares mit minus 5,9 Prozent und minus 5,2 Prozent an, doch auch europäische Aktien kamen unter die Räder, darunter europäische Dividendenaktien mit minus 2,5 Prozent, Euroland-Aktien mit minus 2,0 Prozent und europäische Aktien mit minus 1,8 Prozent. Ebenfalls wenig überzeugend performten die globalen Sektoren Immobilienaktien und Gesundheitswesen mit minus 1,7 Prozent und 0,6 Prozent. (DFPA/JF1)
Die Scope Group ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG- und Fondsanalysen. Es werden mehr als 250 Mitarbeiter in Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris beschäftigt.