Globale Investment Performance Standards vor größter Reform seit zehn Jahren
Der globale Berufsverband für professionelle Investoren und Investmentmanager, das CFA Institute, überarbeitet, unterstützt vom German Asset Management Standards Committee (GAMSC), die Global Investment Performance Standards (GIPS). Es führt Weiterentwicklungen seit der letzten Reform vor zehn Jahren (GIPS 2010) sowie zahlreiche zusätzliche Vorgaben in einem neuen Regelwerk (GIPS 2020) zusammen. Die Überarbeitung soll es Asset Managern und Investoren gleichermaßen erleichtern, die Performance-Standards anzuwenden. Das GAMSC stellte die Änderungen auf dem „13. GIPS-Tag“ rund 60 Teilnehmern aus der Investmentbranche vor.
Michaela Krahwinkel, Leiterin Performance-Analyse bei Union Investment, informierte die Teilnehmer über die künftigen Änderungen und die Möglichkeiten der GIPS 2020. Wichtiges Thema war die Ausweitung auf Sponsoren. „Ab 2020 können auch Investoren GIPS-compliant werden und damit ihre Management-Expertise im eigenen Unternehmen und nach außen sichtbar machen“, erklärte Martin Schliemann, Frankfurt Financial Audit. „Außerdem können Asset Manager, Vermögensverwalter und jetzt auch Sponsoren die GIPS einfacher anwenden, weil Publikumsfonds separat präsentiert und Alternative Investments einfacher integriert werden können“, ergänzt Dr. Andreas Schmidt-von Rhein, Feri, dessen Haus seit zwei Jahren GIPS-compliant ist. „Zusätzlich wird es auch möglich, Assets under Advisory auszuweisen“, so Schmidt-von Rhein weiter. Dadurch bekomme der Adressat der GIPS-Präsentation einen noch besseren Einblick in das Leistungsangebot des Vermögensverwalters.
Bei den Fachvorträgen zu aktuellen Branchentrends war angesichts unruhiger Kapitalmärkte das Thema „aktives Management“ einer der Schwerpunkte. Michael Viehmann, Sauren Finanzdienstleistungen, sprach in seinem Vortrag „Aktives versus passives Investieren“ über die Probleme und Anfälligkeiten passiver Strategien, wenn die Märkte mal nicht „automatisch“ nach oben laufen. Marcus Storr, Head of Alternative Investments bei Feri, erklärte, warum Absolute Return als Anlagealternative derzeit ein Trendthema ist und zeigte, welche Faktoren für die Beurteilung entsprechender Strategien wichtig sind. Digitalisierung sei mittlerweile ein großes Thema in fast allen Häusern: Karl-Heinz Krug von Capgemini verdeutlichte, wie wichtig das Zusammenspiel mit Fintechs und Regulierung für den künftigen Geschäftserfolg der Branche sein wird.
Quelle: Pressemitteilung GAMSC
Das German Asset Management Standards Committee (GAMSC) ist eine Interessengruppe, die sich mit der Entwicklung von Kapitalmarktstandards beschäftigt. Es besteht aus dem deutschen Fondsverband BVI, der CFA Society Germany und der DVFA Deutsche Vereinigung für Finanzanalyse & Asset Management. (mb1)