"Impact Report": Darlehensvergabe 2021 gesteigert
Die Corona-Pandemie und ihre Auswirkungen halten die Welt weiterhin in Atem. Laut Weltbank im Januar 2022 erholt sich die Wirtschaft in den industrialisierten Ländern weit schneller als in den Entwicklungs- und Schwellenländern. Damit ist die Ungleichheit zwischen dem globalen Norden und dem globalen Süden wieder so groß ist wie zuletzt vor zehn Jahren. „Auch innerhalb dieser Länder hat sich die Einkommensungleichheit verschärft. Besonders stark waren und sind Frauen und Beschäftigte im informellen Sektor vom Verlust des Arbeitsplatzes und Einkommensminderungen betroffen. Weitere Bereiche, in denen sich Ungleichheiten verstärkt haben, sind beispielsweise die Gesundheitsversorgung und der Zugang zu Bildung“, sagt Edda Schröder, Geschäftsführerin und Gründerin von Invest in Visions, im aktuellen „Impact Report“.
Impact Investing spiele bei der Bekämpfung dieser Ungleichheiten ebenso eine wichtige Rolle wie auch bei der Transformation der Wirtschaft zu mehr Nachhaltigkeit. Mittlerweile hat der Sustainable Finance-Beirat (SFB) der Bundesregierung konkrete Vorschläge gemacht, wie das Volumen von Impact Investments künftig erhöht werden kann. „Um dies zu erreichen, muss jedoch die Regulatorik in Deutschland angepasst und Impact Fonds sollten einem breiterem Anlegerpublikum zugänglich gemacht werden“, fordert Schröder. Gleichzeitig warnt die Impact-Expertin: „Vergangenes Jahr hat verstärkt gezeigt, dass die nachhaltigen Investitionsstrategien strenger voneinander abgegrenzt werden müssen. Die große Attraktivität von Impact Investments weckt Begehrlichkeiten und erhöht somit das Risiko von Green- beziehungsweise Impact-Washing.“
Laut Invest in Visions sollten nur jene Investitionen als Impact Investments gelten, die die drei von der International Finance Corporation geforderten Bestandteile aufweisen: eine Wirkungsabsicht, einen plausibel und so weit wie möglich evidenzbasierten Wirkungsbeitrag sowie ein überzeugendes System der Wirkungsmessung. Schröder: „Der wahrscheinlich sicherste Weg, einen Beitrag zu leisten, besteht dabei in der Allokation von Kapital in unterfinanzierte Branchen und Sektoren, die einen positiven sozialen oder ökologischen Nutzen vorweisen können. Diesen Weg versuchen wir konsequent zu gehen, auch wenn er nicht immer einfach und ohne Widersprüche ist.“
Das Jahr 2021 war erfolgreich für Invest in Visions: 959,5 Millionen Euro verwaltetes Vermögen, 690.933 erreichte Endkreditnehmer in 35 Ländern und 99 refinanzierte Finanzinstitute. Zugleich haben die Fonds der Invest in Visions in neue Darlehen in einer Gesamthöhe von 343,2 Millionen Euro investiert – eine Steigerung von 16,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Das gestiegene verwaltete Vermögen hat es uns im vergangenen Jahr nicht nur erlaubt, über unsere Fonds in mehr Darlehen zu investieren. Wir konnten dadurch auch die Breite unserer sozialen Reichweite gegenüber dem Vorjahr um circa 30.000 Endkreditnehmer:innen erhöhen“, so Schröder. Die Darlehen wurden in sieben Währungen vergeben, neben US-Dollar (61 Prozent) und Euro (24 Prozent), entfielen 2021 insgesamt 15 Prozent auf lokale Währungen. Solche Darlehen hätten für die Mikrofinanzinstitute den Vorteil, dass sie keine Fremdwährungsrisiken haben. (DFPA/mb1)
Die Invest in Visions GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main wurde 2006 gegründet und ist auf die Konzeption und Vermarktung von Impact Investments spezialisiert.