Marktkommentar: "Bei hohen Inflationsraten bleiben Aktien die beste Anlagealternative"
Im laufenden Jahr haben sich Mischfonds mit hohen Aktienquoten meist besser geschlagen als solche mit hohen Anleihequoten. Aus Sicht des Vermögensverwalters DJE Kapital ist es auch weiterhin angebracht, stärker auf Aktien zu setzen. Eines der Kernargumente für Investitionen in Aktien bleibt das sehr tiefe Realzinsniveau.
„Wir halten einen Fokus auf defensive Aktien für sinnvoll. Das Umfeld für Anleihen bleibt aufgrund der stark steigenden Inflation und der erwarteten Zinsanhebungen, vor allem in den USA, mittelfristig schwierig. Wir sind vor allem bei Unternehmensanleihen mit längerer Laufzeit vorsichtig“, so Stefan Breintner, Leiter Research & Portfoliomanagement bei DJE Kapital.
Die USA dürften sich laut Breintner konjunkturell und börsentechnisch besser entwickeln als Europa. Der Krieg betrifft die USA weit weniger als Europa, und viele US-Unternehmen profitierten sogar davon. 2022 dürfte es in den USA nicht zu einer Rezession kommen, mit Blick auf 2023 bestehe aber auch dort - besonders für den Fall einer zu restriktiven Notenbankpolitik - ein gewisses Rezessionsrisiko.
Einen Paradigmenwechsel sieht der DJE-Experte beim Thema Growth- oder Value-Werte. „In den vergangenen Jahren standen vor allem Kriterien wie das Umsatzwachstum im Fokus der Investoren. Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern. Kriterien wie die Preissetzungsmacht von Unternehmen und eine starke Marktposition beziehungsweise die Fähigkeit, die Margen halten zu können, werden aus unserer Sicht wichtiger werden. Die Aktien jener Unternehmen, deren Profitabilität sich nicht verschlechtert, dürften künftig relativ gut laufen beziehungsweise sich überdurchschnittlich entwickeln. Auch Kriterien wie Bewertung und Dividende dürften weiterhin eine größere Bedeutung haben als in den vergangenen Jahren“, meint Breintner. (DFPA/TH1)
Die DJE Kapital AG ist seit fast 50 Jahren als unabhängige Vermögensverwaltung am Kapitalmarkt aktiv. Das Unternehmen aus Pullach bei München verwaltet mit über 170 Mitarbeitern rund 17,1 Milliarden Euro (Stand: 31. März 2022) in den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, institutionelles Asset Management sowie Publikumsfonds.