Morningstar fordert Aufsichtsräte für Fonds
Aktuelle Beispiele von Gebührenerhöhungen von Fondsanbietern haben den Informationsdienstleiser Morningstar zur Forderung einer Kontrollinstanz veranlasst. Das Plädoyer lautet: „Die Einführung unabhängiger Aufsichtsräte für Fonds ist überfällig.“
In ihrem aktuellen Kommentar fällt der kritische Blick der Investmentprofis von Morningstar nicht primär auf das tatsächliche Preis-Leistungs-Verhältnis bei Fonds. Hinterfragt wird vielmehr die Art und Weise, wie einzelne Fondsgesellschaften die Preise quasi ohne jegliche flankierende Kommunikation erhöhen.
Das Morningsstar-Team fordert Klartext: „Eine Gebührenerhöhung ist eine Gebührenerhöhung, und sie gehört als solche kommuniziert“, heißt es in besagtem Kommentar. „Die Erhöhung der Kosten vieler Fonds erfolgt klammheimlich im Zuge der Einführung einer neuen Kostenkennziffer (Ongoing Charges statt Total Expense Ratio) sowie im Zuge der Einführung einer neuen Pauschalgebühr“.
Als Konsequenz für die aus Sicht von Morningstar unlauteren Methoden einiger Fondsgesellschaften – allen voran Union Investment – fordern die unabhängigen Investmentanalysten die Einführung von Aufsichtsräten bei Fonds. „Ein probates Mittel wäre die Ernennung von Aufsichtsräten für Fonds nach dem Beispiel der USA, die idealerweise möglichst unabhängig besetzt sein sollten. In den USA wurden Aufsichtsräte bereits im Jahr 1940 eingeführt“, lautet das abschließende Plädoyer von Morningstar.
Quelle: Kommentar Ali Masarwah/Morningstar
Morningstar, Inc. ist ein Finanzinformations- und Analyseunternehmen mit Sitz in Chicago. Das 1984 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter und bietet Daten zu mehr als 437.000 Investmentprodukten wie Aktien, Investmentfonds und ähnlichen Anlagevehikeln an. (jpw1)