Morningstar stuft Carmignac-Flaggschifffonds herab
Der Mischfonds „Carmignac Patrimoine“ und der Aktienfonds „Carmignac Investissement” des französischen Vermögensverwalters Carmignac Gestion wurden von Morningstar von „Silber“ auf „Bronze“ zurückgestuft. Auch wenn beide Fonds langfristig noch immer eine attraktive Wahl seien, setzten die zahlreichen personellen Veränderungen ein Fragezeichen hinter die Investmentkultur des Hauses, begründet Fondsanalyst Thomas Lancereau den Schritt.
Der „Carmignac Patrimoine“ und der „Carmignac Investissement” hatten im Herbst 2013 das bestmögliche Morningstar-Rating „Gold“ verloren. Sie sind mit verwalteten Vermögen von 28 Milliarden Euro beziehungsweise sieben Milliarden Euro wichtigste Publikumsfonds von Carmignac Gestion. Laut Morningstar hatten in den vergangenen 18 Monaten einige Mitglieder des Aktienteams den Vermögensverwalter verlassen.
Auch wenn mit Edouard Carmignac und Rose Ouahba erfahrene Fondsmanager für beide Fonds verantwortlich seien, lägen die Stärken des Teams eher in der Makroanalyse und der Identifizierung von Top-down-getriebenen Investmentthemen, stellt Lancereau fest. Allerdings gebe es mit Blick auf die negativen Ergebnisse bei der Einzeltitelauswahl hinsichtlich der Bottom-up-Wertpapierselektion bessere Alternativen am Markt. Zudem kritisiert Morningstar die Kostenstruktur der beiden Carmignac-Fonds, vor allem die für Anleger nachteilig gestaltete Erfolgsgebühr.
Quelle: Analysemitteilung Morningstar
Morningstar, Inc. ist ein Finanzinformations- und Analyseunternehmen mit Sitz in Chicago. Das 1984 gegründete Unternehmen beschäftigt rund 3.500 Mitarbeiter und bietet Daten zu mehr als 473.000 Investmentprodukten wie Aktien, Investmentfonds und ähnlichen Anlagevehikeln an.
Der unabhängige Vermögensverwalter Carmignac Gestion S.A. wurde 1989 von Edouard Carmignac gegründet. Das Kapital der Gesellschaft mit Sitz in Paris wird vollständig von der Geschäftsleitung und den 240 Mitarbeitern gehalten. Das Unternehmen verwaltet 24 Fonds und ein Vermögen in Höhe von 58 Milliarden Euro. (Stand: 31. März 2015) (jpw1)