Nachhaltige Investments wachsen deutlich
Das Volumen der Nachhaltigen Geldanlagen in Deutschland, Österreich und der Schweiz hat Ende 2014 insgesamt 197,5 Milliarden Euro umfasst. Die nachhaltigen Anlagemärkte in diesen Ländern konnten damit im Vergleich zum Vorjahr einen Zuwachs von 47 Prozent verzeichnen. Dies ergibt der „Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2015“ des Forum Nachhaltige Geldanlagen FNG.
Konkret entfällt der wesentliche Anteil des Volumens auf Kundeneinlagen und Eigenanlagen (39 Prozent), gefolgt von den Mandaten (36 Prozent) und Investmentfonds (25 Prozent). Dabei haben die drei Länder zu den verschiedenen Segmenten in unterschiedlichem Maße beigetragen. Die Kundeneinlagen und Eigenanlagen kommen zu 97 Prozent und die Mandate zu 53 Prozent aus Deutschland, während auf die Schweiz mit einem Anteil von 58 Prozent das Gros der Investmentfonds-Anlagen entfällt.
Im Marktsegment der Investmentfonds, Mandate und strukturierten Produkte konnte 2014 die positive Entwicklung der letzten Jahre fortgeführt werden. Das Volumen der drei Kategorien beträgt 120,9 Milliarden Euro – ein Anstieg von 44 Prozent im Vergleich zu 2013. Das Plus liegt damit oberhalb der durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 27 Prozent in den letzten neun Jahren. 2014 haben die Investmentfonds um 25 Prozent und die Mandate um 64 Prozent an Volumen zugelegt. Einen Rückgang gab es lediglich bei den strukturierten Produkten. Am nachhaltigen Anlagemarkt der drei Länder sind demzufolge die Mandate nach wie vor quantitativ am bedeutendsten.
Was den Anteil des nachhaltigen Segments am Gesamtmarkt betrifft, gibt es 2014 in allen drei Ländern leichte Zuwächse. In Deutschland hat sich der Anteil der nachhaltigen Publikumsfonds und Mandate am entsprechenden Gesamtmarkt um 0,7 Prozentpunkte auf 2,2 Prozent erhöht und in Österreich um 1,2 Prozentpunkte auf 5,7 Prozent. Auch in der Schweiz gab es Zuwächse. Hier liegt der Anteil der nachhaltigen Investmentfonds an der Gesamtheit der Investmentfonds bei 4,0 Prozent und damit 0,2 Prozentpunkte über dem Wert von 2013.
Bei der Allokation der Assets hat sich im Vergleich zu 2013 wenig geändert. Nach wie vor sind im nachhaltigen Anlagemarkt Aktien und Anleihen die wichtigsten Asset-Klassen. Lediglich in Deutschland gab es Verschiebungen hin zu den sonstigen Asset-Klassen. Das Gros machen hier Immobilien, Direktbeteiligungen sowie die Kategorie Geldmarkt/Bankeinlagen aus. In Österreich sind traditionell die Anleihen mit einem Anteil von mehr als 80 Prozent die zentrale Asset-Klasse. Im Vergleich zum Vorjahr ist hier bei der relativen Verteilung eine ausgesprochen große Kontinuität festzustellen. Die Schweiz hat ihre im Drei-Länder-Vergleich hohe Präferenz für Aktien 2014 noch weiter ausgebaut.
Quelle: Marktbericht Nachhaltige Geldanlagen 2015
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen (FNG) ist seit 2001 der Fachverband für Nachhaltige Geldanlagen in Deutschland, Österreich, Liechtenstein und der Schweiz. Zu den rund 160 Firmen-Mitgliedern zählen unter anderem Banken, Kapitalanlagegesellschaften, Versicherungen, Ratingagenturen, Investmentgesellschaften und Vermögensverwalter sowie rund 30 interessierte Privatpersonen. (AZ)