Offene Immobilienfonds bauen Liquiditätsreserven ab
Laut einer Analyse der Scope Ratings AG ist die Liquiditätsquote der aktiven Offenen Immobilienpublikumsfonds im dritten Quartal 2014 auf durchschnittlich 21,6 Prozent gesunken. Vor einem Jahr lag sie noch bei 24,4 Prozent. Das Berliner Ratingunternehmen erwartet, dass die Liquiditätsreserven der Fonds mittelfristig weiter sinken und sich in einem Bereich zwischen 15 und 20 Prozent einpendeln werden. Dies sollte sich positiv auf die Fonds-Performance und auf die Ratings auswirken.
Im Jahresvergleich konnten besonders der „Grundbesitz Europa“ und der „Deka-Immobilien Global“ die Liquiditätsquoten deutlich senken. Die nach wie vor höchsten Anteile liquider Mittel weisen der „Uni Immo: Deutschland“ und der „Uni Immo: Europa“ auf. Scope sieht diese beiden Fonds entsprechend „unter Anlagedruck, da die hohen Liquiditätsquoten durch die geringe Verzinsung liquidier Mittel das Fondsergebnis belasten und zugleich negative Auswirkungen auf den steuerfreien Anteil der Ausschüttung haben.“
Das Absenken der Liquidität lässt sich, so Scope, durch die Einführung der gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen für Neuanleger erklären. Die Regelungen würden den Fondsmanagern eine bessere Prognose und Steuerung der Mittelabflüsse ermöglichen. Langfristig erwartet Scope, dass die Liquiditätsquoten auch unter 15 Prozent fallen werden. Der Grund: In zunehmenden Maße würden Alt- durch Neuanleger ersetzt. Damit unterlägen stetig größere Teile der Anlegerschaft den gesetzlichen Mindesthalte- und Kündigungsfristen.
Die Ratings der Offenen Immobilienfonds würden durch diese Entwicklung grundsätzlich gestärkt. Denn um überhaupt adäquate Liquiditätsverzinsungen zu erreichen, „können Fondsmanager unter Umständen auch auf andere (riskantere) Liquiditätsanlagen setzen.“ Die Ratings von Scope reflektierten diese Risikoaspekte. Grundsätzlich gelte, dass durch das Eingehen höherer Risiken auch eine entsprechend höhere Rendite erwirtschaftet werden muss, um das Rating stabil zu halten.
Quelle: Mitteilung Scope Ratings AG
Scope Ratings wurde im Jahre 2002 als Ratingagentur mit Sitz in Berlin gegründet und bewertet Finanzinstitutionen, Unternehmen, strukturierte Finanzprodukte und Asset-Based Fonds. Scope Ratings ist von der ESMA als offiziell registrierte Credit Rating Agency (CRA) in der Europäischen Union zugelassen. (TH1)
www.scoperatings.com