Performance Ranking 2022: Die wichtigsten Fonds-Peergroups im Vergleich
Das Analysehaus Scope hat die Performance von 81 Peergroups mit insgesamt 8.800 Fonds untersucht. Das Ergebnis: Fast alle Anlageklassen beendeten das Jahr 2022 tief im Minus. Den Kursrückgängen konnten sich nur wenige Nischenmärkte wie Aktien Lateinamerika, direkte und indirekte Rohstoff- und Energieinvestments sowie Investitionen auf US-Dollar-Basis entziehen.
Im Bereich Aktien erzielten 2022 zwei der 40 untersuchten Fonds-Peergroups eine positive Rendite: Lateinamerika und Rohstoffe & Energie. Die übrigen Aktien-Vergleichsgruppen gaben nach, 70 Prozent der analysierten Fonds verzeichneten sogar zweistellige Verluste. Mit dem veränderten Marktumfeld hat sich auch die Rangfolge der Peergroups verschoben. Immobilien, die 2021 auf Sektor-Ebene am besten abgeschnitten hatten, wurden zu einem der größten Verlierer. Nachdem auf regionaler Ebene indische und nordamerikanische Aktien 2021 zu den Favoriten gehört hatten, platzierte sich Indien 2022 nur im oberen Quartil und Nordamerika im Mittelfeld. Dividendentitel gehörten erneut zu den Spitzenreitern, konnten aber im Mittel keine positiven Renditen erzielen.
Auch der als „sicherer Hafen“ geltende Rentenmarkt kam laut Scope unter die Räder. Dies äußerte sich in Verlusten im teilweise zweistelligen Prozentbereich. Als Grund nennt Scope vor allem die steigenden Zinsen, insbesondere bei den Peergroups mit mittleren und langen Durationen. So verlor die Vergleichsgruppe „Renten Euroland Staatsanleihen“ 17,8 Prozent und büßte damit ihren Status als defensive Portfoliokomponente im vergangenen Jahr ein. Unternehmensanleihen, insbesondere High Yields, litten unter dem sich verschlechternden Makroumfeld. Einzig in US-Dollar denominierte Anleihen hielten sich aufgrund der deutlichen Währungsaufwertung gegenüber Euro deutlich besser: Die Peergroup kurzlaufender USD-Anleihen war die einzige der 24 untersuchten Renten-Vergleichsgruppen, deren Wert sich 2022 steigerte.
Von den 17 Vergleichsgruppen der Kategorien Mischfonds und Sonstige erzielten alle bis auf zwei Rohstoff-Peergroups negative Ergebnisse. Dies verwundert laut Scope nicht, da die beiden gängigen Anlageklassen Aktien und Anleihen im vergangenen Jahr hohe Verluste erlitten und Anleger dadurch nicht wesentlich von Diversifikationseffekten oder einer aktiven Allokation zwischen beiden Anlageklassen profitieren konnten. Lediglich Fonds mit einem hohen Anteil an Positionen auf US-Dollar-Basis, hoher Liquidität oder signifikanten direkten und indirekten Investments in Rohstoffen und Energie konnten sich positiv abheben. Mischfonds mit Euro-Schwerpunkt in allen Risikoausprägungen gaben dagegen im Mittel zweistellig nach. Absolute-Return-Strategien konnten ihre Verluste zwar begrenzen, bargen aber in der Vergangenheit nur wenig Performancepotenzial.
Für die Auswertung hat Scope sämtliche Vergleichsgruppen untersucht, die mindestens 20 Fonds mit einem Rating enthalten. Betrachtet wurden 81 Peergroups mit 8.800 Fonds, die zusammen mehr als 4,4 Billionen Euro verwalten. Der als Performance einer Peergroup bezeichnete Wert ist die durchschnittliche Rendite sämtlicher Fonds dieser Gruppe. Der Berechnung liegen Performancedaten in Euro zugrunde. (DFPA/JF1)
Die Scope Group ist ein Anbieter von unabhängigen Kreditratings, ESG- und Fondsanalysen. Es werden mehr als 250 Mitarbeiter in Büros in Berlin, Frankfurt, Hamburg, London, Madrid, Mailand, Oslo und Paris beschäftigt.