Scope: Angebot an nachhaltigen Fonds nimmt stetig zu
Die Anzahl der auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Investmentfonds wächst stetig. Aktuell stehen deutschen Anlegern 641 Investmentfonds zur Verfügung, die explizit auf Nachhaltigkeitsaspekte abstellen. Zusammen verwalten die Fonds derzeit 158 Milliarden Euro. So eine Auswertung der Ratingagentur Scope. BNP Paribas liegt an der Spitze mit den meisten nachhaltigen Fonds und Assets under Management in Deutschland. Während die Mehrzahl der Anbieter nur einige wenige Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug in ihren Produktpaletten haben, kommen immerhin 14 Fondsgesellschaften auf jeweils mindestens zehn Fonds, so Scope.
Mit BNP Paribas Asset Management, Union Investment, Candriam und Bank J. Safra Sarasin haben vier Anbieter sogar jeweils mehr als 20 nachhaltige Fonds im Angebot. BNP Paribas kann derzeit mit 28 die meisten nachhaltig ausgerichteten Fonds mit Vertriebszulassung in Deutschland vorweisen. Union Investment folgt mit 24 nachhaltigen Fonds für Privatanleger.
In Bezug auf die höchsten nachhaltigen Assets under Managements führt ebenfalls BNP Paribas das Ranking der Fondsgesellschaften an – und zwar mit deutlichem Vorsprung. BNP Paribas verwaltet in den 28 Nachhaltigkeitsfonds derzeit mehr als 15,4 Milliarden Euro (davon entfallen 4,8 Milliarden Euro auf den Geldmarkt-Fonds BNP Paribas Mois). Auf Rang zwei folgt Pictet Asset Management mit 7,1 Milliarden Euro. Den dritten Rang mit mehr als 5,2 Milliarden Euro belegt Union Investment.
Von den insgesamt 641 Fonds mit Nachhaltigkeitsbezug werden mehr als 85 Prozent aktiv gemanagt. Die passiven Ansätze teilen sich auf knapp 50 Fonds mit AuM von zusammen 9,0 Milliarden Euro auf. Größter Anbieter bei den passiven Strategien ist BlackRock mit 13 ETF, gefolgt von der UBS mit zwölf ETF.
Eine der für Investoren drängendsten Fragen ist, ob die Ausrichtung der Investmentstrategie auf Nachhaltigkeitsaspekte mit Performance-Einbußen verbunden ist. Einen Anhaltspunkt zur Beantwortung dieser Frage in der Assetklasse Aktien bietet der Vergleich der beiden Scope Nachhaltigkeits-Peergroups „Aktien Nachhaltigkeit / Ethik Europa“ und „Aktien Nachhaltigkeit / Ethik Welt“ mit ihren nicht-nachhaltigen Pendants „Aktien Europa“ und „Aktien Welt“.
Das Ergebnis: Im Durchschnitt lassen sich über fünf Jahre keine signifikanten Unterschiede bei Aktienfonds feststellen. Die nachhaltigen Peergroups können im betrachteten Zeitraum sogar leichte Performance-Vorteile verbuchen. Insbesondere die Fonds der Peergroup „Aktien Nachhaltigkeit / Ethik Welt“ schneiden mit durchschnittlich 10,7 Prozent p.a. auf Fünf-Jahressicht besser ab als die Fonds ohne Nachhaltigkeitsbezug (10,0 Prozent p.a.) – und das bei zugleich geringerer Volatilität.
Noch vor wenigen Jahren waren nachhaltige Fonds vor allem im Aktienbereich präsent. Mittlerweile gibt es auch zahlreiche Rentenfonds mit Nachhaltigkeitsbezug. So haben Investoren zum Beispiel in der Peergroup „Renten EURO Corporates Investment Grade“ bereits 29 Euro-Unternehmensanleihefonds mit einem nachhaltigen Ansatz zur Auswahl. Auch für Spezialthemen wie Wandel- und Optionsanleihen oder in kleineren Peergroups wie „Renten Emerging Markets Corporates EURO-Hedged“ können inzwischen nachhaltige Fonds selektiert werden.
Quelle: Pressemitteilung Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Zertifikateemittenten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur. (AZ)