Spezialfondsmarkt Quarterly: "Die Zeiten der hohen Cashflows sind vorbei"
Das Beratungshauses für den institutionellen Kapitalmarkt Kommalpha analysiert im neuen „Spezialfondsmarkt Quarterly“ die Cashflows in Spezialfonds im zweiten Quartal 2024. Demnach handelt es sich um ein mageres Quartal hinsichtlich der Cashflows. Auffällig ist vor allem, dass Altersvorsorgeeinrichtungen als die größte Investorengruppe im Spezialfondsmarkt in allen drei Berichtsmonaten ein negatives Nettomittelaufkommen verzeichnen.
Demnach flossen allein im April 9,4 Milliarden Euro netto in Spezialfondsmandate bei gleichzeitiger Zuführung von frischer Liquidität in Höhe von 19,6 Milliarden Euro. Die beiden folgenden Monate des Berichtsquartals weisen mit 172 Millionen Euro und 1,2 Milliarden Euro immerhin noch ein positives Nettomittelaufkommen auf. Das Niveau der Dotierung frischer Mittel hat sich im Mai und Juni ebenfalls mehr als halbiert. Das Nettomittelaufkommen beträgt in Summe 10,8 Milliarden Euro und die Mittelzuflüsse von frischer Liquidität 35,7 Milliarden Euro. Insgesamt reiht sich das zweite Quartal 2024 damit als mittelmäßiges und mageres Quartal hinsichtlich der Cashflows in die langfristige Historie ein.
Besonders die Altersvorsorgeeinrichtungen als die größte Investorengruppe im Spezialfondsmarkt weisen in allen drei Berichtsmonaten ein negatives Nettomittelaufkommen, welches sich auf knapp über drei Milliarden Euro im zweiten Quartal aufsummiert. Dies wirft laut Kommalpha die Frage auf, ob die demografische Zeitbombe bereits gezündet und die große Auszahlungsphase begonnen hat. Oder ob es sich immer noch um einen temporären Effekt handelt, der sich durch Allokationen außerhalb des Spezialfondsmantels begründet.
Die zweite Investorengruppe, die im zweiten Quartal ein negatives Nettomittelaufkommen aufweist, sind Corporates. Sie ziehen in Summe 334 Millionen Euro aus ihren Spezialfondsmandaten ab. Sozialversicherungen und öffentliche/ kirchliche Zusatzversorgungseinrichtungen stechen dagegen in Sachen Nettomittelaufkommen im zweiten Quartal positiv hervor. Ihre Spezialfondsmandate sammelten 7,5 Milliarden Euro netto ein, mit dem Höhepunkt im Juni. Private Organisationen ohne Erwerbszweck weisen ebenfalls in allen drei Monaten des Berichtsquartals ein positives Nettomittelaufkommen auf und kommen in Summe auf 3,2 Milliarden Euro, was Platz zwei bedeutet. Bei Versicherungen als zweitgrößte Investorenkategorie im Spezialfondsgeschäft war das zweite Quartal hinsichtlich des Nettomittelaufkommens sehr wechselhaft. Nach 2,3 Milliarden Euro Nettomittelaufkommen im April folgten Nettomittelabflüsse von 27 Millionen Euro im Mai und einer Milliarde Euro im Juni, was in Summe ein Nettomittelaufkommen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro im zweiten Quartal bedeutet, Rang drei. (DFPA/AZ)
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Die Kommalpha-Gruppe ist ein ganzheitliches Beratungshaus für den professionellen Kapitalmarkt in Europa. Sie berät Anbieter wie Asset Manager, Verwahrstellen, KVGen, Vermögensverwalter sowie Investoren (etwa Versicherungen, Pensionsvermögen), Dienstleister und IT-Lösungsanbieter.