Studie: Starkes Wachstum der Schweizer Asset-Management-Branche
Trotz der Covid-19-Pandemie befindet sich die Asset-Management-Branche in der Schweiz in einer guten Verfassung, so die Einschätzung der Asset Management Association Switzerland. Dies zeige die Asset-Management-Studie 2021, die der Schweizer Fondsverband in Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern durchgeführt hat. Demnach wuchs die Branche 2020 um 10,6 Prozent und erreichte einen neuen Höchststand gemessen an den im Inland verwalteten Vermögen (Assets under Management, AuM) von 2.787 Milliarden Schweizer Franken (2.608,6 Milliarden Euro). Dies entspricht fast 400 Prozent des Schweizer Bruttoinlandsprodukts. Allein die Netto-Neugeldzuflüsse über alle Anlageklassen und Segmente hinweg ließen die AuM im Jahr 2020 um vier Prozent steigen.
Der Anstieg der verwalteten Vermögen um 268 Milliarden Schweizer Franken ist auf organisches Wachstum in Form von hohen Nettozuflüssen (plus 101 Milliarden Schweizer Franken, 4,0 Prozent) einerseits und andererseits auf die Anlageperformance (plus 167 Milliarden Schweizer Franken, 6,6 Prozent) aufgrund der sich erholenden Finanzmärkte im zweiten Halbjahr 2020 zurückzuführen. Eine längerfristige Betrachtung zeigt, dass die in der Schweiz für in- und ausländische Kunden verwalteten Vermögen zwischen 2016 und 2020 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9,1 Prozent gewachsen sind, wobei rund ein Drittel auf den Netto-Neugeldzufluss (2,8 Prozent) und rund zwei Drittel (6,3 Prozent) auf die Performance zurückzuführen sind. Den Nettoertrag der Schweizer Asset-Management-Branche schätzen die Studienautoren auf 15,67 Milliarden Schweizer Franken, den Gewinn auf 4,10 Milliarden Schweizer Franken.
„Asset Management ist ein zentraler Pfeiler des Schweizer Finanzsektors und wichtig für die gesamte Wirtschaft, da die Asset Manager Investorengelder in die Realwirtschaft fließen lassen. Dies stimuliert das langfristige Wirtschaftswachstum und schafft Arbeitsplätze“, sagt Jürg Fausch, Ökonom an der Hochschule Luzern und Hauptautor der Studie. „Asset Manager spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung der Ersparnisse von Millionen von Menschen in der Schweiz und im Ausland und tragen zur Nachhaltigkeit des Vorsorgesystems bei, indem sie Renditen auf diesen Ersparnissen erwirtschaften“, ergänzt Adrian Schatzmann, Geschäftsführer der Asset Management Association Switzerland.
Von den in der Schweiz verwalteten Vermögen werden rund 35 Prozent für institutionelle Kunden im Ausland verwaltet. Das Volumen dieses „Exports“ von Asset-Management-Dienstleistungen verdeutliche die Nachfrage nach Schweizer Produkten und die international anerkannte Expertise der Asset-Management-Branche in der Schweiz. Insgesamt ist der Anteil der für ausländische institutionelle Kunden verwalteten Vermögen von 2017 bis 2020 um zehn Prozentpunkte von 25 Prozent auf 35 Prozent gestiegen.
Nachhaltige Anlagen beziehen sich im Allgemeinen auf die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in den Anlageprozess. Sie ist einer der wichtigsten Trends in der Asset-Management-Branche und wird von den befragten Asset Managern als die größte Chance für die Schweiz eingeschätzt. Eine anhaltend starke Kundennachfrage, Risikoerwägungen und regulatorische Anforderungen sind die Haupttreiber für diese Entwicklung. „Die Schweiz hat ein großes Potenzial als Kompetenzzentrum für nachhaltige Anlagen. Insgesamt können Asset Manager dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu erleichtern, indem sie Kapitalströme in nachhaltige Anlagen lenken“, so Schatzmann. (DFPA/jpw1)
Die 1992 gegründete Asset Management Association Switzerland mit Sitz in Basel ist die Branchenorganisation der Schweizer Fonds- und Asset-Management-Industrie. Ihr Mitgliederkreis umfasst alle wichtigen schweizerischen Fondsleitungen, zahlreiche Asset Manager, Depotbanken sowie Vertreter ausländischer kollektiver Kapitalanlagen.