Swisscanto: „Markt der CoCo-Anleihen wächst weiter“
Knapp viereinhalb Jahre nach dem Start des Fonds „Swisscanto (LU) Bond Invest CoCo H EUR B“ weist das Portfolio aktuell mehr als 60 Prozent des Volumens CoCo-Anleihen (Contingent-Convertible-Anleihen) auf, nachdem das Management mit einer CoCo-Quote von 43 Prozent ins dritte Quartal startete. „Damit ist der Fonds, der aus Diversifikationsgründen auch in nachrangige Anleihen von Finanzinstituten investiert, auf dem gewünschten Kurs. Denn bei Lancierung war das CoCo-Anleihen-Universum noch jung und entsprechend zu klein, um das Portfolio gänzlich mit CoCo-Bonds zu bestücken. Ziel war aber von Anfang an, das Portfolio, welches sich in Richtung 400 Millionen Euro bewegt, am wachsenden CoCo-Anleihen-Markt stetig anzupassen“, so Jan Sobotta, Leiter Sales Ausland bei Swisscanto Asset Management.
Zur Entwicklung äußert sich Fondsmanager Daniel Björk: „Der CoCo-Fonds hatte im dritten Quartal 2015 leider eine negative Performance zu verzeichnen. Hintergrund war die Ausweitung der Risikoprämien, welche sich für CoCo-Anleihen während der Berichtsperiode um etwa 35 Basispunkte ausgeweitet haben, für andere nachrangige Finanzanleihen um rund 30 Basispunkte. Im Anschluss hat aber der CoCo-Fonds zu einer Aufholjagd angesetzt und seit Jahresanfang sind wir mit einer Performance von über drei Prozent im positiven Bereich. Im Vergleich zu globalen Hochzinsanleihen und auch zu Bankaktien hat die CoCo-Strategie in 2015 bis dato besser abgeschnitten; vor allem auch aus einer risikoadjustierten Perspektive.“
Ausblickend meint Björk: „Die fundamentalen Kennzahlen verbesserten sich bei vielen Banken weiter. Es hat sich also die Qualität der Assets verbessert, die Kapitalunterlegung und die Profite sind erhöht worden. Im Durchschnitt halten Banken in Europa ein so genanntes ,fully loaded‘ CET1-Ratio von 12,9 Prozent. Vergleicht man diese Zahl mit Werten aus dem Jahr 2007, dann kann man festhalten, dass Banken heute mit massiv höherem Kapital unterlegt sind. Bei der UBS - als Klassenprimus - hat sich das CET1-Ratio in diesem Zeitraum fast verdreifacht. Die regulatorischen Anforderungen an die Banken sind und bleiben jedoch weiterhin groß. Die Banken sind unverändert gefordert, mehr und besseres Kapital zu halten; die Anforderungen beziehen sich unter anderem auf die Liquidität (liquidity coverage ratio) und die Stabilität der Finanzierung (net stable funding ratio).“
„Die gute Nachricht für nachrangige Gläubiger beziehungsweise CoCo-Investoren ist, dass sie für das eingegangene Risiko mit hohen Kupons entschädigt werden. Bei Gläubigern im ersten Rang ist diese Kompensation meines Erachtens nicht ausreichend. Es herrscht zum Beispiel Unklarheit bezüglich der relativen Stellung gegenüber Einlagegeldern und bei der Frage, ob bestehende ,Senior‘-Anleihen tatsächlich mit einer Bestandsschutz-Klausel (hinsichtlich ihrer Stellung im Kollokationsplan beziehungsweise ihrer Qualität als Haftungssubstrat) rechnen dürfen. Für unsere CoCo-Strategie sind wir - auch im Wissen um die globalen Risiken - positiv gestimmt und erwarten langfristig höhere Renditen als bei zahlreichen anderen Anleihenklassen“, so Björk.
Quelle: Newsletter Swisscanto
Der Schweizer Asset Manager Swisscanto ist ein Gemeinschaftsunternehmen der 24 Schweizer Kantonalbanken. Das 1993 gegründete Unternehmen mit Sitz in Bern beschäftigt rund 400 Mitarbeiter und verwaltet ein Kundenvermögen in Höhe von 53,3 Milliarden Schweizer Franken (50,1 Milliarden Euro). (Stand 31. Dezember 2014) (JF1)