Traditionelle Anlagen rentieren nicht besser als nachhaltige
Nur rund ein Fünftel der weltweit professionell angelegten Gelder berücksichtigt in irgendeiner Form Nachhaltigkeitskriterien. Nach Ansicht von Gerhard Wagner, Leiter Sustainability bei Swisscanto, liegt dies vor allem an einer skeptischen Einschätzung der Performanceleisungen nachhaltiger Anlagen. Sie impliziert, dass traditionelle Geldanlagen im Vergleich zu nachhaltigen mehr Rendite bringen, da sie in Unternehmen investieren können, die von nachhaltigen Fonds aufgrund ihrer negativen Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft ausgeschlossen werden. Ein Vergleich traditioneller Indizes und nachhaltiger Indizes zeigt jedoch seit 2007 eine vergleichbare Performanceentwicklung.
„Der Vergleich des nachhaltigen Aktienindex ‚MSCI World ESG‘ mit dem traditionellen ‚MSCI World‘ ist für mich das stärkste Argument, dass nachhaltige Aktienfonds nicht per se schlechter performen. Allerdings performen sie auch nicht besser“, so Wagner. „Abweichungen gegenüber einem gegebenen Benchmark sind somit auf Investmentstile, wie zum Beispiel ein Übergewicht an kleinkapitalisierten Unternehmen oder auf den jeweiligen Portfoliomanager zurückzuführen. Die einzige Ausnahme sind aufgrund von Nachhaltigkeitskriterien ausgeschlossen Sektoren. Diese können zu systematischen Abweichungen gegenüber einem traditionellen Benchmark führen.“
Im Wesentlichen setzt sich der Index „MSCI World ESG“ aus den 50 Prozent der nachhaltigsten Unternehmen des „MSCI World“ zusammen, wobei darauf geachtet wird; dass die Regionen und Sektorenverteilung jener des „MSCI World“ sehr ähnelt.
Quelle: Unternehmensblog Swisscanto
Der Schweizer Asset Manager Swisscanto ist ein Gemeinschaftsunternehmen der 24 Schweizer Kantonalbanken. Das 1993 gegründete Unternehmen mit Sitz in Bern beschäftigt rund 400 Mitarbeiter und verwaltet ein Kundenvermögen in Höhe von 51,2 Milliarden Schweizer Franken (42 Milliarden Euro). (Stand 31. Dezember 2013) (AZ)