Union Investment: Kaufverbot russischer Wertpapiere
Der Asset Manager Union Investment wertet die russische Militäroperation in der Ukraine als völkerrechtswidrigen Angriffskrieg und hat daher ein sofortiges Verbot für den Kauf aller Wertpapiere des russischen Staates sowie einer Reihe staatsnaher russischer Emittenten beschlossen. Denn russische Exporte sowie die Erlöse staatsnaher Unternehmen stellten einen wichtigen Stützpfeiler der Aggression dar, da sie zur Finanzierung der Offensive dienen.
„Für unsere ESG-Publikumsfonds sind russische Staatsanleihen seit geraumer Zeit ausgeschlossen. Außerdem sind Investments in belarussischen Staatsanleihen seit längerem für alle Publikumsfonds ausgeschlossen“, so heißt es seitens des Unternehmens. „Darüber hinaus haben wir für unsere Publikumsfonds und alle weiteren aktiv gemanagten Mandate ein sofortiges Kaufverbot für alle Wertpapiere des russischen Staates sowie der sanktionierten russischen Unternehmen beschlossen. Das Verbot umfasst den Primär- und den Sekundärmarkt und gilt bis auf weiteres. Mit der Maßnahme schließen wir aus, dass von uns betreute Gelder als Finanzierungsquelle für den Krieg in der Ukraine missbraucht werden“, so das Unternehmen.
In einem nächsten Schritt werden sämtliche staatsnahen russischen Emittenten überprüft. Das Unternehmen wolle damit die Verbindung und gegebenenfalls den Anteil von Unternehmen an der Finanzierung beziehungsweise Beteiligung an der russischen Militäraktion quantifizieren und – falls geboten – das Kaufverbot erweitern. Je nach Ergebnis der Überprüfung sei auch eine Verschärfung der Ausschlusssignale möglich. Weiterhin werden die politischen und regulatorischen Debatten in Deutschland und Europa sehr aufmerksam beobachtet. Dort habe es zuletzt erhebliche Bewegung gegeben, sowohl in sicherheits- als auch in energiepolitischen Fragen. Daraus ergebe sich eine neue politische und strategische Gemengelage innerhalb Europas. Aufgrund der Dynamik der Ereignisse und der allgemeinen Unsicherheit ließen sich derzeit für das Unternehmen keine weiteren Maßnahmen ableiten. „Wir sehen daher noch keine Veranlassung, unsere ESG-Position auf den Feldern der Sicherheits- und Energiepolitik anzupassen“, so heißt es.
„Wir werden die Russlandgeschäfte westlicher Unternehmen zum Gegenstand unserer kontinuierlichen Unternehmensdialoge machen. Erste Gespräche in dieser Angelegenheit sind bereits erfolgt. Denn vor dem Hintergrund der aktuellen Kriegsereignisse und der dadurch verursachten Sanktionen gegen russische Privatpersonen und Unternehmen sind Geschäftsaktivitäten in Russland erheblichen Risiken ausgesetzt“, gibt das Unternehmen bekannt. Im Einzelfall sei zu prüfen, inwieweit auch nicht-sanktionierte Geschäftstätigkeiten der Finanzierung des russischen Angriffskriegs dienen können. Diese Prüfung laufe bereits und werde kontinuierlich und intensiv fortgeführt. (DFPA/mb1)
Die Union Asset Management Holding AG (Union Investment) mit Sitz in Frankfurt am Main ist der Anbieter für die Fondsvermögensverwaltung innerhalb der genossenschaftlichen Finanzgruppe.