"Wandelanleihen - Potenziale einer unterschätzten Assetklasse"
Halter von Wandelanleihen haben das Recht, die Anleihe zu einem festgelegten Preis in Aktien umzuwandeln. Als Hybrid Asset kombinieren sie Eigenschaften von Anleihen und Aktien. Ein aus Investorensicht wichtiger Vorteil sei dabei das asymmetrische Kursverhalten: Bei Kursverlusten der unterliegenden Aktie verlieren Wandelanleihen nur unterdurchschnittlich an Wert. Bei steigenden Kursen hingegen werden sie immer aktienähnlicher, heißt es in einem Marktkommentar des Analysehauses Scope.
Der Hybrid-Charakter von Wandelanleihen schlägt sich auch in einer von Scope durchgeführten Fonds-Auswertung nieder. Für diese haben die Scope-Analysten die Peergroup „Wandelanleihen Global“, die insgesamt 55 Wandelanleihenfonds mit globaler Ausrichtung umfasst, mit den Peergroups „Aktien global“ (824 Fonds) und „Renten globale Währungen“ (359 Fonds) verglichen.
Das Ergebnis: Über zehn Jahre betrachtet können Wandelanleihenfonds mit einer annualisierten Performance von 5,9 Prozent fast zwei Drittel der Performance der Aktienfonds (9,2 Prozent per annum) aufweisen. Zugleich liegen sie über zehn Jahre mit einem Performancevorsprung von 1,8 Prozent per annum signifikant über den betrachteten Rentenfonds (4,1 Prozent per annum).
Auch auf der Risikoseite zeigt sich, dass Wandelanleihenfonds gemessen an Volatilität und maximalem Verlust erwartungsgemäß zwischen Aktien- und Rentenfonds stehen. Die durchschnittliche Volatilität ist mit 5,7 Prozent nur etwa halb so hoch wie bei den betrachteten Aktienfonds. Die Rentenfonds zeigen im gleichen Zeitraum durchschnittlich 4,1 Prozent Volatilität. Beim maximalen Verlust stehen minus 7,2 Prozent bei Wandelanleihenfonds gegen minud 13,3 Prozent bei Aktienfonds und minus 5,6 Prozent bei Rentenfonds.
Wandelanleihen sind auch aus Sicht professioneller Anleger eine anspruchsvolle Assetklasse. Dies liegt vor allem auch daran, dass sich die Charakteristik der Wandelanleihe je nach Performance der unterliegenden Aktie laufend verändert.
Die Tatsache, dass ein großer Teil der Wandelanleihen nicht geratet ist, vergrößert die Eintrittsbarrieren für Investoren. Die hohen Informations- und Transaktionskosten des Marktes sorgen für eine im Vergleich zu Aktienmärkten niedrigere Effizienz. Allerdings: Geringe Effizienz erhöht in der Regel die Outperformancechance aktiver Investoren. (DFPA/JF1)
Quelle: Marktkommentar Scope
Die Scope Analysis GmbH ist Teil der Scope Group, mit Sitz in Berlin. Die Scope Analysis GmbH ist spezialisiert auf die Analyse und Bewertung von Asset-Management-Gesellschaften, Investmentzertifikaten sowie Mutual Funds und Alternativen Investmentfonds aus den Bereichen Immobilien, Schiff- und Luftfahrt, erneuerbare Energien und Infrastruktur.