Beschleunigtes Wirtschaftswachstum insbesondere in Europa und Asien
Das Weltwirtschaftswachstum nähert sich wieder den Werten vor der Finanzkrise an. In Europa und Asien fallen die Konjunkturdaten besonders positiv aus. Dieser Ansicht sind Guy Wagner, Chefanlagestratege von BLI - Banque de Luxembourg Investments, und sein Team in der jüngsten Ausgabe der monatlichen „Investment-Highlights“. „In der Eurozone stieg das Bruttoinlandsprodukt auf das gesamte vergangene Jahr gesehen um 2,5 Prozent. Dies entspricht der höchsten Wachstumsrate seit 2007. In Japan verbuchte das BIP seine längste Wachstumsphase seit 16 Jahren. In China stieg der Wert im abgelaufenen Jahr um 6,8 Prozent und entsprach damit den Zielvorgaben der Regierung“, so Wagner.
Trotz des beschleunigten Wirtschaftswachstums bleibt der Inflationsdruck gering. Im Dezember gingen die Inflationsrate in den USA sowie in Europa jeweils leicht zurück. Die US-amerikanische Federal Reserve (Fed) rechnet damit, dass die Inflation in diesem Jahr wieder ansteigt und sich mittelfristig um die Zielmarke von zwei Prozent herum stabilisiert. Die Erwartung einer höheren Inflation erhöht die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung bei der nächsten Sitzung des Offenmarktausschusses im März, die dann zum ersten Mal unter dem Vorsitz von Jerome Powell, geleitet wird. In Europa behielt die Europäische Zentralbank (EZB) ihre Geldpolitik unverändert bei. EZB-Präsident Mario Draghi betonte, dass die Zinsen für eine längere Zeit über den für den Nettokauf von Aktiva hinaus festgelegten Horizont auf ihrem aktuellen Niveau bleiben würden. Er wies ausdrücklich darauf hin, dass eine Zinserhöhung 2018 mit Blick auf den immer noch gemäßigten Inflationsdruck sehr unwahrscheinlich sei.
Im Januar zogen die US-amerikanischen und deutschen Anleiherenditen an. In den USA wird infolge der jüngsten Steuerreform – die auf Kosten einer weiteren Verschlechterung des Haushaltsdefizits geht – eine konjunkturelle Beschleunigung erwartet, die die Rendite der zehnjährigen US Treasury Bonds auf den höchsten Wert seit drei Jahren steigen ließ. In der Eurozone folgte die Rendite der deutschen zehnjährigen Bundesanleihe der amerikanischen Tendenz und legte ebenfalls zu. Die Rentenmärkte der europäischen Peripherieländer tendierten hingegen weiterhin positiv: In Italien blieb der Zehnjahreszins unverändert, in Spanien ging er leicht zurück. „Im Großen und Ganzen bleiben festverzinsliche Anlagen recht unattraktiv“, meint Wagner. „Innerhalb der Eurozone bleiben die Renditen immer noch sehr niedrig, wohingegen die höheren Renditen der US-Treasuries vom schwachen US-Dollar aufgezehrt zu werden drohen.“
Auch im Januar setzten die Aktien ihre Erfolgsserie von 2017 fort. Die Indizes S&P 500 (plus 5,6 Prozent), Stoxx 600 (plus 1,6 Prozent), Topix (plus ein Prozent) und MSCI Emerging Markets (plus 8,3 Prozent, in US-Dollar) legten im Monatsverlauf in lokaler Währung aufgerechnet zum Teil deutlich zu. „Wieder einmal erzielten Technologiewerte die besten Kursentwicklungen, gefolgt von Finanztiteln; die defensiven Werte blieben hingegen zurück. Kurzfristig bildet ein Anstieg der langfristigen Zinsen das größte Risiko für die anhaltende Hausse an den Aktienmärkten, deren Bewertungsniveau inzwischen sehr hoch ist. In Anbetracht der fehlenden Anlagealternativen lässt sich ein Szenario, in dem die – bereits teuren – Aktien noch teurer werden, indessen nicht ausschließen“, sagt Wagner abschließend.
Quelle: Marktkommentar BLI - Banque de Luxembourg Investments
BLI - Banque de Luxembourg Investments S.A. ist die unabhängige Fondsmanagement- und Kapitalanlagegesellschaft der Banque de Luxembourg. In ihr sind die Analyse- und Management-Kompetenz der Luxemburger Privatbank gebündelt. BLI verwaltet und vertreibt eine Palette von fast 30 Investmentfonds der Banque de Luxembourg mit Schwerpunkt auf der Vermögensverwaltung. Die Assets under Management betragen 11,26 Milliarden Euro (Stand: 30. September 2017). (JF1)