Studie: Institutionelle Anleger greifen bei Liquid Alternatives unvermindert zu
Das Volumen institutioneller Anteilsklassen an den in Deutschland zum Vertrieb zugelassenen Absolute-Return- sowie alternative UCITS-Fonds ist im Jahr 2018 gegen den Trend weiter von 103,7 auf über 105,3 Milliarden Euro gestiegen. Dies entspricht einem Anteil von knapp 43 Prozent. Vor zehn Jahren entfiel erst jeder vierte Euro auf institutionelle Investoren. Über alle Anteilsklassen hinweg ist die Summe der verwalteten Assets dagegen von 261 auf 246 Milliarden Euro zurückgegangen; der erste Rückgang seit zehn Jahren nach einem sehr starken Jahr 2017 (plus 30 Prozent). Dies ergab die aktuelle von Lupus alpha halbjährlich durchgeführte „Absolute-Return-Studie“ basierend auf Daten des Analysehauses Refinitiv (vormals Thomson Reuters Lipper).
Auch wenn das Jahr 2018 insgesamt von einem schlechten Schlussquartal geprägt war, übertrafen Liquid-Alternatives-Fonds mit einer durchschnittlichen Rendite von minus 3,43 Prozent teilweise deutlich die Performance von Aktien (zum Beispiel MSCI World minus 8,71 Prozent, Euro Stoxx 50 minus 12,03 Prozent) und liquiden Hedgefonds (minus 6,72 Prozent), so die Studie. Positive Renditen konnten dabei Long-/Short-Fonds erzielen, die vorwiegend in den USA anlegen, sowie Währungsstrategien. Global-Macro-Fonds verloren minus 0,3 Prozent. Eine positive Sharpe Ratio als Maß der risikoadjustierten Rendite erreichten elf Prozent der untersuchten Fonds. Daran lasse sich ablesen, wie schwierig das vergangene Börsenjahr für viele Manager war.
Zum Teil deutliche Zuflüsse verzeichneten 2018 liquide alternative Fonds, die spezialisierte, oft hedgefondsähnliche Strategien abbilden, wie Global Macro, Multi-Strategie-Fonds oder marktneutrale Aktienanlagen. Bei Absolute-Return-Fonds hingegen, die meist Multi-Asset Strategien verfolgen, gab es Mittelabflüsse. Ihr Anteil am Gesamtvermögen liegt noch bei rund 42 Prozent. Damit setzt sich die Entwicklung der vergangenen Jahre fort: 2014 machte ihr anteiliges Volumen noch etwa zwei Drittel des Fondsuniversums aus. „Gefragt waren, wie schon im Vorjahr, Strategien mit geringer Korrelation zu Aktien und Rentenmärkten. In der Anlegergunst dominieren Ansätze, die Investoren helfen, das Risiko ihres Gesamtportfolios zu reduzieren und die Diversifikation zu verbessern, sagt Ralf Lochmüller, CEO und Managing Partner von Lupus alpha.“
Um zu beurteilen, ob Absolute-Return-Fonds und Alternatives-Strategien ihre selbst gesteckten Ziele – nämlich möglichst unkorrelierte, langfristig positive Erträge, unabhängig vom Marktumfeld zu erzielen – im Schnitt erreicht haben, ist laut Lupus alpha die Betrachtung über einen längeren Zeitraum sinnvoll. Über fünf Jahre erzielten etwa zwei Drittel der Fonds positive Renditen. Insgesamt übertraf das untersuchte Fondsuniversum mit einer durchschnittlichen Performance von 1,4 Prozent per annum die Wertentwicklung liquider Hedgefonds (gemessen am HFRX Index), die mit minus 0,59 Prozent negativ war.
Auffällig ist die große Schwankungsbreite der Erträge innerhalb der Strategien. Dort zeigen sich hohe Qualitätsunterschiede zwischen den Fonds. Die Manager der jeweils besten Fonds erzielten je nach Strategie eine hohe ein- oder zweistellige Performance, während die schlechtesten Fonds in fast allen Kategorien im Schnitt negative jährliche Erträge erzielten. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der Analyse der Risikomanagement-Fähigkeiten der Manager, gemessen an dem durchschnittlichen maximalen Verlust innerhalb eines bestimmten Zeitraums (Maximum Drawdown). Guten Fonds gelang es in allen Strategien, die Maximalverluste im einstelligen Bereich zu begrenzen.
Die Heterogenität von Strategien und Managementqualität machen eine genaue Analyse jedes einzelnen Fonds und seines Risiko-/Ertrags-Profils unumgänglich. „Institutionelle Investoren sind in der Lage, die notwendige Due Diligence innerhalb der Einzel-Strategien zu leisten, um die guten Manager herauszufiltern. Das erklärt die wachsende Bedeutung von Liquid Alternatives in institutionellen Portfolios“, fasst Lochmüller die Ergebnisse zusammen. Privatanlegern ist dagegen zu empfehlen, bei der Auswahl einzelner Strategien eine professionelle Beratung in Anspruch nehmen.
Quelle: Pressemitteilung Lupus alpha
Lupus Alpha ist eine eigentümergeführte, unabhängige Asset-Management-Gesellschaft. Das Unternehmen verwaltet ein Volumen von rund elf Milliarden Euro für institutionelle Anleger und Wholesale-Investoren. (JF1)