Münchner Investmentmarkt gönnt sich kurzzeitige Verschnaufpause
Die ersten drei Monate auf dem Münchner Investmentmarkt können nach Angaben des Immobiliendienstleisters Colliers International als vergleichsweise ruhig bezeichnet werden, zumindest was das realisierte Transaktionsvolumen betrifft. Mit 620 Millionen Euro erreicht der Umsatz nur etwa ein Viertel des außergewöhnlich starken ersten Quartals 2018. Grund hierfür sei nicht die nachlassende Nachfrage, sondern die Tatsache, dass kaum Verkäufe aus dem Vorjahr in das neue Jahr mitgenommen wurden, und die derzeit im Verkaufsprozess befindlichen Transaktionen noch nicht abgeschlossen sind.
Mehr als die Hälfte des Verkaufsvolumens in den ersten drei Monaten 2019 war auf Verkäufe von Bürogebäuden zurückzuführen. Der Fokus von Investoren ist weiterhin stark auf diese Assetklasse ausgerichtet, da bei den Mieten und in Folge auch bei den Kapitalwerten weiteres Steigerungspotenzial zu erwarten ist. Die weiterhin sehr hohe Nachfrage nach Büroflächen lässt die Mietpreise weiter nach oben gehen, woran Investoren entsprechend partizipieren möchten. Dies trifft nicht nur auf die zentralen Lagen zu, sondern auch auf Stadtrand- und Umlandlagen. Knapp ein Viertel des Transaktionsvolumens wurde vor den Toren Münchens realisiert. Nach Büro- folgen Grundstücks- und Hoteltransaktionen mit einem jeweils zweistelligen Millionenvolumen als begehrte Anlageklassen.
Die Spitzenrendite für Büroimmobilien in München sank im Vergleich zum Vorjahr um 30 Basispunkte auf 3,0 Prozent und liegt damit auf dem Niveau des Vorquartals. „Wir gehen davon aus, dass die Renditen im Spitzensegment ihre Talsohle erreicht haben, in anderen Lagen jedoch noch weiter sinken werden“, sagt Tarcsay. Für viele institutionelle Investoren ist die erzielbare Rendite bereits an der Schmerzgrenze, so dass im Spitzensegment die Luft zunehmend dünn wird.
Trotz der kurzen Verschnaufpause auf dem Münchner Investmentmarkt geht Colliers von einem lebhaften weiteren Jahresverlauf aus. „Mit Blick auf die Pipeline der kurz vor Abschluss stehenden Großtransaktionen ab 100 Millionen Euro wird das Transaktionsvolumen bereits zum Halbjahr auf überdurchschnittliches Niveau anwachsen“, prognostiziert Béla Tarcsay, Head of Capital Markets bei Colliers International in München. Zudem befänden sich viele Immobilien derzeit in einer frühen Phase der Verkaufsvorbereitung, deren Veräußerung sich in den Zahlen des zweiten Halbjahres wiederfinden werde. „Wir stellen fest, dass weiterhin neues Kapital nach München strömt und sich die Palette der aktiven Investoren weiter verbreitert. Der Markt wird in den kommenden Monaten zunehmend Fahrt aufnehmen, so dass sich das Volumen bis zum Ende des Jahres auf bis zu sechs Milliarden Euro summieren dürfte“, so Tarcsay abschließend.
Quelle: Pressemitteilung Colliers
Colliers International Property Consultants Inc. ist ein international tätiges Unternehmen für gewerbliche Immobiliendienstleistungen mit Sitz in Seattle. Weltweit sind rund 14.000 Mitarbeiter in 68 Ländern für das 1976 gegründete Unternehmen tätig. Colliers International, Deutschland ist ein Verbund von Immobilienberatern mit Standorten in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Stuttgart und Wiesbaden. (JF1)