Private-Equity-Investitionen in Emerging Markets - guter Zeitpunkt für einen Einstieg?
Schwellenländer weisen trotz Handelskonflikten hohe Wachstumsraten auf, heißt es in einem aktuellen Marktkommentar der Investmentgesellschaft Blueorchard. Private-Equity-Investitionen (PE-Investitionen) in diesen Regionen weisen tiefere Einstiegsbewertungen auf als vergleichbare Investitionen in Industrienationen. Darüber hinaus böten Schwellenländer gute Möglichkeiten für Investoren mit Fokus auf Umwelt- und Sozialkriterien. Die Herausforderung bleibe, sich auf Anbieter zu konzentrieren, die durch Erfahrung, lokales Know-how und Risiko-Verständnis in den Märkten punkten.
„Im vergangenen Jahr sind die Bewertungen von Private-Equity-Anlagen von einer bereits hohen Basis aus weiter angestiegen, trotz einer leichten Abschwächung im letzten Quartal“, sagt Philipp Müller, Head of Investment Solutions bei Blueorchard. „Dies ist vor allem auf den zunehmenden Wettbewerb für Transaktionen durch Private-Equity-Manager und strategische Käufer zurückzuführen, die in Zeiten niedriger Zinsen auf der Suche nach Renditen und Wachstum sind.“
Selbst während eskalierender Handelskonflikte zeigten Schwellenländer ein starkes Wachstum, so Müller. Der Binnenkonsum in Emerging Markets habe sich in den vergangenen Jahren beschleunigt und stelle in Kombination mit demografischen Trends und einem stärkeren Wachstum in unterversorgten Gebieten einen wichtigen Treiber für ökonomischen und sozialen Fortschritt in diesen Regionen dar. Viele in Schwellenländern aktive Private-Equity-Fondsmanager befänden sich in einem frühen Entwicklungsstadium. Oft würden Fonds aufgelegt, die langfristig von dynamischen oder noch in entstehenden Märkten mit hoher Informationsasymmetrie profitierten. „Ein wesentlicher Vorteil solcher Fonds in Bezug auf die Bewertungen ist ein geringerer Wettbewerb um Transaktionen. Private Equity in Emerging Markets kann auch für Investoren interessant sein, die neben der finanziellen auch eine soziale oder ökologische Rendite erwirtschaften wollen. Umwelt- und Sozialaspekte spielen im Rahmen eines grundlegenden gesellschaftlichen Wandels eine größere Rolle“, schreibt Müller. Auf institutionelle Investoren wachse daher der Druck, diese Aspekte stärker zu berücksichtigen. Impact-Investitionen, die Kapital für Unternehmen bereitstellen, die Sozial- oder Umweltnutzen generieren, stellten laut Müller ein interessantes Investitionsziel dar. Dies gelte auch wegen des Fokus auf Kriterien wie Arbeitsbedingungen und gute Unternehmensführung, die nachweislich der Rendite von Anlagen in Schwellenländern zuträglich seien. Inzwischen operierten auch die größeren Fondshäuser nach diesem Muster - was früher das Terrain von spezialisierten Impact Investoren war, locke nun auch größere Private-Equity-Manager.
Müller: „Es gibt einige vielversprechende Anzeichen, dass Private-Equity-Investitionen in Emerging Markets sowie Impact-Investitionen interessante Renditen für Investoren liefern könnten, auch bezogen auf die Wachstumsraten einzelner Branchen wie Versicherungen oder Finanzdienstleistungen in Schwellenländern. Die Zielrenditen können sowohl die Performance von Private Equity in traditionellen Märkten als auch die von börsennotierten Aktien aus Schwellenländern übertreffen. Die Herausforderung bleibt die Entscheidung, wo, wie und mit wem investiert werden soll. Im Hinblick auf Schwellenländer sind Erfahrung, lokales Know-how und ein detailliertes Verständnis der Risiken dieser Märkte von entscheidender Bedeutung.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Blue Orchard
Blueorchard ist ein Impact Investment Manager mit dem Ziel nachhaltiges, integratives und klimagerechtes Wachstum zu fördern und dabei attraktive Renditen für Investoren zu erzielen. Blueorchard wurde 2001 auf Initiative der UN als weltweit erster kommerzieller Manager von Mikrofinanzanlagen gegründet. Mit Niederlassungen auf vier Kontinenten hat Blueorchard bis heute mehr als fünf Milliarden US-Dollar in 80 Schwellen- und Entwicklungsländern investiert.