Niedrigzins und Inflation kosten deutschen Sparern Milliarden
Die Deutschen gehören zu den eifrigsten Sparern weltweit – und trotzdem haben sie im ersten Halbjahr dieses Jahres aufgrund niedriger Zinsen unterhalb der Inflationsrate einen Wertverlust von 15,9 Milliarden Euro erlitten. Im zweiten Quartal des Jahres betrug der durchschnittliche Einlagenzins 0,16 Prozent; die Inflation lag im selben Zeitraum bei 1,71 Prozent. Daraus ergibt sich ein Realzins von minus 1,55 Prozent. Zu diesen Ergebnissen kommt der aktuelle Comdirect Realzins-Radar, der quartalsweise von der Direktbank Comdirect ermittelt wird.
„Das Geld der Sparer verliert schneller an Wert, als dass es sich durch die Zinsen vermehrt. Seit Ende 2010 hat jeder Deutsche – vom Kleinkind bis zum Rentner – auf diese Weise durchschnittlich 1.465 Euro verloren. Pro Haushalt kommen da schnell mehrere tausend Euro zusammen“, sagt Arno Walter, Vorstandvorsitzender von Comdirect.
Trotzdem halten die Deutschen an niedrig verzinsten Sparprodukten fest. In den vergangenen zwölf Monaten flossen 116 Milliarden Euro in Tagesgelder, Festgelder, Spareinlagen und auf Girokonten – das ist ein Plus von 5,2 Prozent. Und das, obwohl die Deutschen im selben Zeitraum durch diese Anlagen aufgrund von Niedrigzins und Inflation 35,8 Milliarden Euro an Wert verloren haben.
„Rein rechnerisch wurde in den vergangenen zwölf Monaten fast jeder dritte Euro, den die Deutschen mit niedrig verzinsten Sparprodukten zur Seite gelegt haben, von der Inflation aufgezehrt. Es ist daher allerhöchste Zeit, das eigene Sparverhalten zu überdenken und stärker auf Wertpapiere für den langfristigen Vermögensaufbau zu setzen“, sagt Walter. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung Comdirect
Die Comdirect Bank AG ist eine Direktbank mit Sitz in Quickborn bei Hamburg. Das 1994 gegründete Tochterunternehmen der Commerzbank ist in den Geschäftsfeldern Brokerage, Banking und Beratung tätig.