UBS-AM: Makrokurven bestätigen ein Plus prozyklischer Stärke
Eine risikoaffine, prozyklische Positionierung hat sich für Multi-Asset-Investoren bislang in diesem Jahr ausgezahlt. „Selbstgefälligkeit erzeugt jedoch nicht automatisch steten Erfolg. Es gilt vielmehr, aufmerksam auf Signale im Markt zu achten, die eine solche Positionierung weiter stützen oder gefährden“, sagt Evan Brown, Head of Multi Asset Strategy Investment Solutions bei dem Vermögensverwalter UBS Asset Management (UBS-AM).
Unterstützung für seinen Optimismus für eine globale konjunkturelle Erholung und damit weitere Luft nach oben für risikobehaftete Anlagen lieferten insbesondere vier Kurven. Als erstes führt Brown die Impfkurve an: Nach einem langsamen Start hätten die weltweiten Impfungen gegen das Corona-Virus an Fahrt aufgenommen. „Der Trend zu einer zunehmend steiler nach oben zeigenden Impfkurve ist ein Zeichen für einen beschleunigten Fortschritt in Richtung Normalisierung“, sagt Brown. Als zweites erwähnt Brown die Zinsstrukturkurve: Die Zinsstrukturkurven werden laut Analyse steiler, die Renditen kurzfristiger und langfristiger Anleihen driften stärker auseinander. Während eine expansive Geldpolitik das kurze Ende der Kurven niedrig halte, habe der starke Abverkauf von US-Treasuries und in der Folge auch von Anleihen anderer Industrieländer das längere Ende nach oben getrieben. „Den globalen Anstieg von langfristigen Anleiherenditen werten wir als zunehmende Überzeugung der Marktteilnehmer, dass ein starker synchroner Aufschwung in den entwickelten Märkten in den kommenden Quartalen zu erwarten ist“, kommentiert Brown.
Auch die Rohstoff-Futures-Kurve findet Erwähnung: Kurven für Futures auf viele Rohstoffe befänden sich derzeit in Backwardation, etwa für Rohöl und Kupfer. Backwardation bedeute, dass kurzfristige Futures teurer seien als langfristige. „Das ist typisch für einen Markt, in dem die Nachfrage das Angebot übersteigt“, erläutert Brown. Die Öl-Kurve unterstütze seiner Ansicht nach die Aussage der Impfkurve. Die Mobilität werde wieder zunehmen und damit die Nachfrage nach Benzin und später auch nach Kerosin für Flugzeuge. „Die Kupfer-Kurve deute darauf hin, dass der Markt ebenso wie wir denkt, dass kein abrupter Rückgang bei Chinas stimulierenden Maßnahmen zu erwarten ist“, so Brown.
Als vierte Kurve wird die VIX-Futures-Kurve aufgeführt: Im aktuellen, überschwänglichen Umfeld könnte die größte Angst bezüglich der Aktienmärkte der Mangel an Angst sein. Allerdings zeigten Futures auf den VIX-Index ein differenziertes Bild. Der Index spiegele die implizite Volatilität für den S&P 500 wider und sei auch als „Angstindex“ bekannt. Die VIX-Futures-Kurve befinde sich derzeit am vorderen Ende in einem sehr steilen Contango. Der Markt erwarte also in naher Zukunft ein deutliches Anziehen der Volatilität. „Die Kurvenstruktur ist ein klares Signal, dass am US-Aktienmarkt keine Selbstgefälligkeit herrscht“, sagt Brown, der jedoch nicht davon ausgeht, dass eine erhöhte Marktvolatilität lange anhält, wenn sich wie erwartet die Wirtschaftsaktivitäten beschleunigen und die Unternehmensgewinne wieder sprudeln. Ein Sinken der „Angstprämie“ könnte Aktien weiteren Rückenwind verleihen. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung UBS AM
UBS Asset Management (UBS AM) ist ein Vermögensverwalter und Teil der Schweizer Großbank UBS. UBS AM beschäftigt rund 3.400 Mitarbeiter in weltweit 22 Ländern und verwaltet ein Vermögen von rund 1,1 Billionen US-Dollar. (Stand: 31. Dezember 2020)