Interhyp-Immobilienpreis-Index zeigt Stabilisierung auf dem Immobilienmarkt
Laut dem Baufinanzierungsvermittler Interhyp liegt der durchschnittliche Preis für eine finanzierte Immobilie zum Bau oder Kauf inklusive Nebenkosten im ersten Quartal 2023 bei rund 464.000 Euro und damit rund 1,7 Prozent unter dem vierten Quartal 2022, als die Durchschnittskosten für den Immobilienerwerb noch bei 472.000 Euro lagen. Nominal haben sich die Immobilienpreise damit zu Jahresanfang stabilisiert.
Auch die Auswertung des Interhyp-Immobilienpreis-Index ergibt einen Rückgang der Immobilienpreise. Dieser vergleicht exakt gleichartige Immobilien zu verschiedenen Zeitpunkten. Die Datengrundlage des Index bleibt dabei immer gleich. Der Rückgang fällt etwas geringer aus als bei den Durchschnittskosten: Im Vergleich zum vierten Quartal 2022 sind die Immobilienpreise in Deutschland im ersten Quartal 2023 um 0,7 Prozent gesunken. Diesen Trend belegen auch die Index-Werte für die großen deutschen Ballungszentren Berlin (minus 2,0 Prozent), Frankfurt (null Prozent) und München (minus 1,7 Prozent).
"Unsere Zahlen zeigen: Die Preise sinken weiter bei Objekten, die vor 1990 gebaut wurden und weniger energieeffizient sind. Bei neueren Objekten, die nach 2010 gebaut wurden, sehen wir in unseren Zahlen deutlich geringere Preisrückgänge und von Q4 2022 zu Q1 2023 sogar eine leichte Steigerung. Es kann sich also lohnen, eine etwas ältere Immobilie mit Preisnachlass zu kaufen", sagt Jörg Utecht, Vorstandsvorsitzender der Interhyp-Gruppe.
Die Nachfrage nach Finanzierungen für Bestandsimmobilien bewegt sich weiterhin auf hohem Niveau, die Nachfrage nach Neubauten ist dagegen gering. 85 Prozent der abgeschlossenen Finanzierungen entfielen im ersten Quartal 2023 auf bestehende Immobilien (im vierten Quartal 2022: 84 Prozent), neun Prozent auf ein eigenes Bauvorhaben (viertes Quartal 2022: elf Prozent) und fünf Prozent auf den Kauf eines Neubaus von einem Bauträger (viertes Quartal 2022: fünf Prozent). Der Trend aus dem Jahr 2022 setzt sich damit auch im ersten Quartal 2023 fort.
Im Laufe des vergangenen Jahres sind die Zinsen kontinuierlich gestiegen. Am 20. April 2022 lagen die Zinsen für zehnjährige Zinsbindungen bei 2,44 Prozent. Ein Jahr später liegen sie bei 3,75 Prozent. Käufer setzen angesichts der hohen Volatilität am Zinsmarkt weiterhin auf eine langfristige Absicherung der Finanzierung. Utecht sagt: „Wir rechnen im Verlauf dieses Jahres weiter mit stark schwankenden Zinsen zwischen drei und vier Prozent. Kurzfristige Ausschläge über die Marke von vier Prozent sind dabei möglich. Diese Schwankungen können Kundinnen und Kunden für sich nutzen und Zinsdellen effektiv mitnehmen.“ Im ersten Quartal 2023 beträgt die durchschnittliche Zinsbindung 13,6 Jahre und liegt damit leicht höher als im vierten Quartal 2022. Zugleich wählen die Käufer weiterhin eine niedrige Tilgung, um die Finanzierung leistbar zu machen. Die Tilgung liegt im ersten Quartal 2023 unverändert im Vergleich zum vierten Quartal 2022 bei 2,4 Prozent. (DFPA/JF1)
Die Interhyp AG mit Sitz in München ist ein Kreditvermittler für Immobilienfinanzierungen. Das Unternehmen ist eine Tochtergesellschaft der niederländischen ING Direct.