Aberdeen-Kommentar: Ausgang der Bundestagswahl stärkt den Status deutscher Bundesanleihen
Wolfgang Kuhn, Head of Pan European Fixed Income beim Asset Manager Aberdeen Standard Investments, kommentiert den Ausgang der Bundestagswahl mit Blick auf die Rentenmärkte. Dabei kommt er zu dem Ergebnis, dass der Ausgang der Bundestagswahlen letzten Endes Anleihen der europäischen Peripherie schwächt und den Status deutscher Bundesanleihen als sicherer Hafen stärkt.
„Obwohl der Wahlausgang in seinen Einzelheiten nicht wirklich überrascht - SPD deutlich schwächer, Union schwächer, AfD im Bundestag - ist das Gesamtbild doch irgendwie sehr überraschend. Vielleicht, weil mit dem Rückzug der SPD die Große Koalition als Notnagel ausfällt, und nur Jamaica bleibt, die man wohl auf dem Radar hatte, aber womit man doch nicht wirklich gerechnet hat. Was bedeutet das Ganze aber für die Rentenmärkte? Haushaltsdisziplin oder Ausgabenfeuerwerk - alles scheint offen. Nicht so ganz offen aber, was die Europapolitik angeht. Hier kann man auch jetzt schon absehen, dass die kritischere Haltung der FDP zusammen mit einer zu neuer Schärfe zurückkehrenden CSU die großen Ambitionen des französischen Präsidenten Macron auf die hinteren Ränge der nationalen Debatte verweisen dürfte. Zunächst wird sich Deutschland mit sich selbst beschäftigen (müssen). Und später dann wird man für ein Europa nach französischen Vorstellungen weniger Geduld aufbringen als unter einer Merkel-geführten großen Koalition. Ungeachtet des allgemeinen Zinstrends stärkt dies den Status deutscher Bundesanleihen als sicherer Hafen, und schwächt den der europäischen Peripherie“, so Kuhn.
Quelle: Pressemitteilung Aberdeen
Aberdeen Asset Management PLC ist eine börsennotierte Vermögensverwaltung mit Sitz in Aberdeen. Das 1983 gegründete Unternehmen bietet aktiv verwaltete Aktien-, Renten- und Immobilienfonds sowie alternative Anlagen für Privatanleger und institutionelle Anleger wie Versicherungen, Unternehmen, Stiftungen, Kirchen und Dachfonds an. Aberdeen beschäftigt über 2.800 Mitarbeiter in 25 Ländern und verwaltet ein Kapitalvermögen in Höhe von 360,2 Milliarden Euro. (Stand: 31. März 2017) (TH1)