Am M&A-Markt ist die Krise Vergangenheit
Das Volumen der internationalen Fusionen und Übernahmen wird im zweiten Quartal voraussichtlich die Marke von einer Billion US-Dollar erreichen – zum ersten Mal seit Ausbruch der Finanzkrise.
Laut Nachrichtenagentur Bloomberg liegt der aktuelle Wert der internationalen Fusionen und Übernahmen bei 992 Milliarden US-Dollar. Das Transaktionsvolumen nähert sich damit dem Stand von 2007. Private-Equity-Investoren seien jedoch wesentlich schwächer vertreten. Zudem verwenden die Unternehmen für ihre Übernahmen vorzugsweise ihre hohe Liquidität.
„Als die Aktivität im M&A-Sektor 2007 zuletzt das derzeitige Niveau erreichte, waren in vielen Fällen Private-Equity-Käufer beteiligt, und die Transaktionen waren in hohem Maße fremdfinanziert“, sagt Fusions- und Übernahmespezialist Andrew Bednar von der New Yorker Vermögensberatungsfirma Perella Weinberg Partners. Derzeit seien laut Bednar die Transaktionen im Sektor „fundierter, überzeugender und strategischer“.
2007 gab es gleich drei Quartale mit einer M&A-Aktivität von mehr als einer Billion US-Dollar. Somit war 2007 das bislang stärkste M&A-Jahr überhaupt: Zum Jahresende hatte sich das Gesamtvolumen auf 4,8 Billionen US-Dollar summiert. In den Quartalen danach ergab sich durchschnittlich eine Summe von rund650 Milliarden US-Dollar und ein durchschnittliches Jahresvolumen von etwa 2,6 Billionen US-Dollar. Nur sechs Mal überhaupt in den letzten zwölf Jahren hatte ein Quartal die Summe von einer Billion erreicht und zwar jeweils in den Jahren 2006 und 2007.
Besonders starke Aktivitäten sind momentan bei grenzüberschreitenden Übernahmen und bei M&A im Pharmasektor zu beobachten. So übernimmt beispielsweise Novartis für 14,5 Milliarden Dollar die Krebsmittelsparte von GlaxoSmithKline. Die größte Übernahme des laufenden Quartals ist der Kauf des Satelliten-TV-Betreibers DirecTV durch den US-Telekomkonzern AT&T für etwa 67 Milliarden Dollar. In Europa sorgte dieses Quartal der Zusammenschluss von Lafarge mit Holcim für besonders starke Aufmerksamkeit.
Quelle: www.finews.ch