Analyse: Auf und Ab der Immobilienpreise an der Ostseeküste
Die deutsche Ostseeküste hat in den vergangenen Jahren einen Aufwärtstrend erlebt. Doch mit dem steigenden Interesse an der Ostsee kannten auch die Immobilienpreise nur noch eine Richtung und die zeigte nach oben. Seit dem Spätsommer 2022 hat sich der Immobilienmarkt aufgrund der stark gestiegenen Zinsen jedoch gedreht. Die Immobilienpreise stagnieren oder sinken erstmals wieder in einigen Regionen. Das Maklerunternehmen Von Poll Immobilien hat die Immobilienpreisentwicklung für Einfamilienhäuser in den Landkreisen, kreisfreien Städten sowie auf den Halbinseln und Inseln an der Ostseeküste analysiert und die Entwicklung der Kaufpreise des ersten Quartals 2023 mit dem ersten Quartal 2022 verglichen.
„An der Ostseeküste beobachten wir, dass die Nachfrage in einigen bevorzugten Regionen nach wie vor hoch ist, was zu weiter steigenden Preisen führt. In anderen Regionen hingegen hat sich der Markt erkennbar gedreht. Die sinkenden Preise signalisieren, dass die Menschen weniger bereit sind, in Immobilien zu investieren. Die Zinsentwicklung spielt eine große Rolle. Höhere Zinsen führen zu höheren Finanzierungskosten und beeinflussen die Nachfrage zusätzlich“, erklärt Daniel Ritter, geschäftsführender Gesellschafter bei Von Poll Immobilien. „Wir erwarten aber auch, dass sich die Situation auf dem Immobilienmarkt im Laufe des Jahres 2023 in den bevorzugten Lagen einpendeln wird. Einige Kaufinteressenten haben bereits begonnen, ihre Finanzierung an die neuen Preise und Zinsen anzupassen. Denn das Bedürfnis nach einer eigenen Wohnung oder einem eigenen Haus ist nach wie vor sehr hoch, insbesondere angesichts steigender Mieten aufgrund von Inflation, hoher Nachfrage und Wohnungsknappheit.“
Am teuersten sind Einfamilienhäuser an der Ostseeküste aktuell auf der Halbinsel Usedom mit durchschnittlich 4.303 Euro pro Quadratmeter. Dicht gefolgt von der Stadt Rostock mit 4.053 Euro pro Quadratmeter und der Insel Fehmarn mit 3.716 Euro pro Quadratmeter. Während das Preisniveau auf Usedom mit 7,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal weiter gestiegen ist, sind die Quadratmeterpreise im ersten Quartal 2023 gegenüber dem ersten Quartal 2022 auf Fehmarn mit minus 18,5 Prozent am stärksten an der Ostseeküste gesunken. Am günstigsten sind Immobilien entlang der Ostsee im ersten Quartal 2023 in den Landkreisen Vorpommern-Greifswald (nur Festland) mit 1.893 Euro pro Quadratmeter und Rostock mit 2.500 Euro pro Quadratmeter. Gegenüber dem ersten Quartal 2022 sind die Preise für Häuser in Vorpommern-Greifswald damit um 6,1 Prozent gestiegen, am viertstärksten in der Ostsee-Analyse. Im Landkreis Rostock dagegen sind die Quadratmeterpreise um zehn Prozent gefallen. Mit mehr als 2.500 Euro pro Quadratmeter bis 3.000 Euro pro Quadratmeter müssen potenzielle Hauskäufer in den Landkreisen Nordwestmecklenburg mit 2.522 Euro pro Quadratmeter, Schleswig-Flensburg mit 2.566 Euro pro Quadratmeter, Vorpommern-Rügen (Festland) mit 2.585 Euro pro Quadratmeter, Rendsburg-Eckernförde mit 2.812 Euro pro Quadratmeter sowie in der Kreisstadt Flensburg mit 2.973 Euro pro Quadratmeter rechnen. Wenig überraschend gehören die Inseln und Halbinseln an der Ostseeküste weiterhin zu den Regionen mit den teuersten Quadratmeterpreisen. Neben Usedom und Fehmarn reihen sich auch Rügen und Fischland-Darß-Zingst unter die Top 5 ein. Für Häuser auf der Insel Rügen müssen Kaufinteressenten aktuell mit durchschnittlich 3.583 Euro pro Quadratmeter und auf Fischland-Darß-Zingst mit 3.579 Euro pro Quadratmeter rechnen. (DFPA/mb1)
Die Von Poll Immobilien GmbH hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main. Der Schwerpunkt ihrer Tätigkeit liegt in der Vermittlung von Immobilien in bevorzugten Wohn- und Geschäftslagen. Von Poll Immobilien ist mit den Sparten Von Poll Commercial, Von Poll Real Estate sowie Von Poll Finance, neben Deutschland, auch in Österreich, der Schweiz, Spanien, Portugal, Ungarn, Italien, den Niederlanden, Frankreich, und Luxemburg vertreten.