Analyse: Aufwärtstrend auf dem Frankfurter Büromarkt setzt sich fort
Der bereits im ersten Halbjahr zu beobachtende Aufwärtstrend beim Flächenumsatz im Frankfurter Büromarkt hat sich auch im dritten Quartal fortgesetzt. Der Flächenumsatz im gesamten Frankfurter Marktgebiet beläuft sich bis Ende September auf 329.000 Quadratmeter von denen 263.000 Quadratmeter auf das enger gefasste gif-Gebiet entfallen. Dies ergibt die Analyse des Immobiliendienstleisters BNP Paribas Real Estate.
„Im Vorjahresvergleich entspricht dies einer Umsatzsteigerung von knapp 37 Prozent und auch der zehnjährige Durchschnitt wurde lediglich um neun Prozent verfehlt. Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass weite Teile des ersten Halbjahres noch durch einen Lockdown geprägt waren, kann die konstante Erholungsbewegung als Indiz dafür gewertet werden, dass sich das Marktgeschehen zunehmend normalisiert. Dies gilt vor allem vor dem Hintergrund, dass die in Frankfurt wichtigen Großabschlüsse über 10.000 Quadratmeter mit einem Umsatzanteil von lediglich knapp elf Prozent immer noch unterdurchschnittlich ausfallen“, sagt Riza Demirci, Geschäftsführer von BNP Paribas Real Estate und Frankfurter Niederlassungsleiter. Die Basisnachfrage in den kleineren Klassen ist dagegen mittlerweile wieder sehr lebhaft. Im bundesweiten Vergleich belegt die Bankenmetropole mit diesem Ergebnis Platz vier und gehört gemeinsam mit Hamburg und Köln zu den Standorten, die den Umsatz im Vorjahresvergleich am stärksten steigern konnten.
Wie bereits im vergangenen Jahr fällt der Umsatzanteil der Banken und Finanzdienstleister, die oft als Frankfurter Leitbranche tituliert werden, erneut unterdurchschnittlich aus und liegt bisher bei knapp zehn Prozent. Dafür konnten gleich vier Branchengruppen zweistellige Beiträge erzielen. An die Spitze gesetzt haben sich die traditionell starken Beratungsgesellschaften mit gut 16 Prozent, gefolgt von Handelsunternehmen mit knapp 15 Prozent und den sonstigen Dienstleistungen mit 14 Prozent. Vervollständigt wird das Führungsquartett von Verwaltungen von Industrieunternehmen, die auf etwa 14 Prozent kommen.
Aufgrund der deutlich geringeren Nachfrage im Jahr 2020 sowie Anfang dieses Jahres, ist der Leerstand bedingt durch die Pandemie und die Lockdowns wie in allen anderen Städten erwartungsgemäß gestiegen. Im Vorjahresvergleich liegt er um rund 13 Prozent höher bei jetzt 1,29 Millionen Quadratmeter. Bezogen auf die Leerstände mit moderner Flächenqualität beläuft sich das Plus auf rund ein Viertel auf 584.000 Quadratmeter. Trotzdem weisen nur 45 Prozent des Gesamtvolumens einen von den Mietern präferierten Ausstattungsstandard auf. Damit liegt das Angebot deutlich niedriger als in den Jahren vor 2018. Die Leerstandsrate im gesamten Marktgebiet liegt bei 8,3 Prozent und im gif-Gebiet bei 8,4 Prozent. Im von den Mietern besonders präferierten CBD notiert sie aktuell nur bei 5,6 Prozent.
Im Vorjahresvergleich hat die Bautätigkeit um knapp drei Prozent auf 694.000 Quadratmeter zugenommen. Deutlich stärker verlief der Anstieg bei den hiervon dem Vermietungsmarkt noch zur Verfügung stehenden Flächen, die aktuell bei 412.000 Quadratmetern notieren und damit fast 57 Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Die Vorvermietungsquote ist mit über 40 Prozent aber weiter auf vergleichbarem Niveau und zeigt, dass neue Büroflächen stark nachgefragt sind. Außerdem werden 60 Prozent der Flächen frühestens im Jahr 2023 fertiggestellt. Die anziehenden Flächenumsätze und die im langfristigen Vergleich noch relativ ausgeglichene Angebots-/Nachfragerelation spiegelten sich auch in der Mietpreisentwicklung wider. Während die Spitzenmiete unverändert bei 47 Euro pro Quadratmeter notiert, hat die Durchschnittsmiete im Laufe des Jahres um rund zwei Prozent auf jetzt 21,20 Euro pro Quadratmeter angezogen. (DFPA/mb1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.