Analyse: Banken enttäuschen bei der Verwaltung von Stiftungsvermögen

Die meisten Banken schaffen es nicht, die für Stiftungen geeigneten Anlagestrategien zu entwickeln. Das ist das Ergebnis eines Markttests der Fuchs Richter Prüfinstanz in Zusammenarbeit mit dem Risikomessspezialisten Quanvest. Fuchs Richter Prüfinstanz ist ein Zusammenschluss zwischen dem Verlag Fuchsbriefe, Berlin und dem Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen.

„Da den Banken die Einnahmen durch Staatsanleihen aufgrund der Niedrigzinsphase wegbrechen, müssten sie sich sehr viel stärker um höhere Dividendeneinnahmen im Aktienbereich und alternative Anlageklassen kümmern. „Hier gibt es, gerade auch im Management von Stiftungsdepots, Nachholbedarf“, so Ralf Vielhaber, Geschäftsführer des Verlags Fuchsbriefe in Berlin.

Insgesamt 47 Banken, Vermögensverwalter und Family Offices wurden angeschrieben, aber nur 25 Anbieter reichten ein Angebot ein. 19 Institute meldeten sich bei der ausschreibenden Stiftung nicht zurück, drei gaben keinen oder stark verspätet einen Anlagevorschlag ab. Nur drei Anbieter bekamen die Note „sehr gut“, weitere vier Anbieter wurden mit „gut“ bewertet, drei weitere Anbieter erhielten ein „befriedigend“, alle übrigen qualifizierten sich nicht für die Gesamtauswertung. Auffallend sei, dass 13 Anbieter die Hürde der Vorqualifikation nicht überspringen konnten. „Vor allem in der Wertungskategorie „Anlagevorschlag“ blieben die meisten Anlageprofis hinter den Erwartungen und Anforderungen der Stiftung zurück“, so Dr. Jörg Richter, Geschäftsführer des Dr. Richter Kompetenzzentrum Vermögen.

Die Aufgabe für die Banken bestand darin, einen Plan für ein Anlagevermögen von drei Millionen Euro für die Kreuzberger Kinderstiftung gAG vorzunehmen. Die Stiftung hat die Rechtsform einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft. Sie darf daher auch ihr Vermögen „angreifen“. Um den Vorgaben der Stiftung gerecht zu werden, mussten einige Bedingungen erfüllt werden. Das Vermögen sollte eine Verbrauchsreserve vorhalten. Zudem gab die Stiftung für das Langfristvermögen eine Renditeerwartung von 4,0 Prozent per anno aus. Davon sollten 2,5 Prozent ausgeschüttet werden. Die maximale Risikogrenze betrug 25 Prozent des Anlagevermögens, außerdem sollten die Kosten für die Verwaltung unterhalb von einem Prozent jährlich liegen.

Bewertet wurden insgesamt fünf Qualitätskategorien, neben dem Anlagevorschlag und der Investmentkompetenz auch die Transparenz sowie das Serviceangebot. Die zehn besten Kandidaten wurden zudem in einem „Beauty Contest“ bei einem mündlichen Gespräch analysiert. Die besten Ergebnisse erzielten die baden-württembergische BW-Bank, gefolgt von ODDO BHF Aktiengesellschaft und der Braunschweiger Privatbank. Auch in der langjährigen Bestenliste bleibt die BW-Bank auf Platz eins, gefolgt von der Deutsche Bank AG Private Wealth Management, die es dieses Mal nicht in die Endauswahl schaffte.

„Es ist ein Armutszeugnis für die Branche, dass es so vielen Finanzprofis nicht gelingt, ambitionierte, aber nicht unerreichbare Kundenziele in eine sinnvolle und ausbalancierte Strategie zu überführen“, so Vielhaber. Auffallend sei zudem, dass viele Häuser auf eine breite Streuung der Portfolios verzichteten und sich bei den Aktienengagements fast vollständig auf Europa konzentrierten. Deutschland ist das Land mit den meisten Stiftungen in Europa. 22.743 Stiftungen arbeiten hier, zirka 95 Prozent davon sind gemeinnützig. Auch Wissenslücken in aktuellen Steuerfragen rund um die Vermögensanlage wurden in einigen Fällen offenkundig. Dazu Jörg Richter: „Nicht jeder Vermögensverwalter hat offensichtlich die Kapazitäten, neue und wichtige Entwicklungen im Bereich des Stiftungswesens zeitnah wahrzunehmen und in die Praxis umzusetzen“.

Quelle: Pressemitteilung Fuchs Richter Prüfinstanz

Die Fuchs Richter Prüfinstanz wurde 2003 gegründet und ist ein Zusammenschluss zwischen dem Verlag Fuchsbriefe, Berlin und dem Institut für Qualitätssicherung und Prüfung von Finanzdienstleistungen, ein Geschäftsbereich des Dr. Richter Kompetenzzentrum Vermögen, Hannover. Die Prüfinstanz hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Qualität im Private Banking zu untersuchen und transparent zu machen. Ihre Prüffelder sind die Beratung Vermögender, das Management von Stiftungsvermögen, die Vermögensverwaltung und die Vertrauenswürdigkeit der Anbieter von Vermögensdienstleistungen. (mb1)

https://www.pruefinstanz.de

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