Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse
Die weltweiten Zuflüsse in börsengehandelte Exchange Traded Funds (ETF) summierten sich im März 2023 auf 46,1 Milliarden Euro. Dies ist eine Verbesserung gegenüber dem Vormonat, aber immer noch unter dem langjährigen Durchschnitt. Das geht aus einer aktuellen Analyse der globalen ETF-Mittelzuflüsse hervor, die der Asset Manager Amundi erstellt und veröffentlicht hat.
Laut der Amundi-Analyse setzten Anleger global vor allem auf Bond-ETF, die um 32,9 Milliarden Euro zulegten. Aktien-ETF verbuchten ein Plus von 9,6 Milliarden Euro. Der nordamerikanische ETF-Markt lag nach einem schwachen Vormonat im Regionenvergleich vorn (plus 32,6 Milliarden Euro) gefolgt vom europäischen (plus 11,9 Milliarden Euro) und dem asiatisch-pazifischen Markt (plus 1,0 Milliarde Euro).
Die beiden beliebtesten ETF-Strategien waren langlaufende Staatsanleihen und ultrakurze Anleihen, die jeweils um rund acht Milliarden Euro zulegten. Die starken Zuflüsse in Anleihen mit niedriger Duration zeigen, dass einige Bond-Anleger weiterhin vor Volatilitätsrisiken fürchten. Gleichzeitig unterstreicht die starke Nachfrage nach Staatsanleihen, dass einige Anleger wegen des Risikos einer Rezession vorsichtig sind. Auffallend waren zudem Rückgaben in Höhe von vier Milliarden Euro aus Large-Value-ETF. Dies deutet ebenfalls darauf hin, dass Anleger über die wirtschaftlichen Konjunkturaussichten besorgt sind.
In Europa waren Aktien-ETF beliebter als global. Die Zuflüsse lagen mit 5,8 Milliarden Euro auf demselben Niveau wie die von Bond-ETF. Globale (plus 1,9 Milliarden Euro), US- und Schwellenländer-Aktienindizes (je plus 1,7 Milliarden Euro) waren dabei am beliebtesten.
Im ersten Quartal 2023 summierten sich Aktien-ETF-Zuflüsse auf insgesamt 21 Milliarden Euro, wobei elf Milliarden Euro auf Schwellenländer-Aktien-ETF entfielen. Auch Europa-Indizes waren erneut gefragt (plus 1,4 Milliarden Euro).
Anleger interessierten sich zudem wieder für ETF auf Technologieaktien (plus 500 Millionen Euro). Die Trends bei Smart-Beta-ETF spiegelten die Sorgen über eine mögliche Rezession wider: Qualitäts- und Minimum-Volatilitätsstrategien waren gefragt (plus 500 und plus 300 Millionen Euro), während aus Value-Strategien Mittel (minus 500 Millionen Euro) abzogen wurden.
In Aktien-ESG-ETF investierten Anleger 1,3 Milliarden Euro. Im Gegensatz zu den Vormonaten bevorzugten Anleger ETF auf asiatische Industrieländer (plus 800 Millionen Euro), Schwellenländer (plus 700 Millionen Euro) und Europa (plus 500 Millionen Euro).
Bei Zuflüssen in Anleihe-ETF von 5,8 Milliarden Euro setzten Anleger vor allem auf Staatsanleihe-ETF (plus 4,8 Milliarden Euro). Gefragt waren vor allem auf Euro lautende Staatsanleihe-ETF mit Zuflüssen von 3,3 Milliarden Euro. Auf US-Dollar lautende Anleihe-ETF legten um 1,1 Milliarden Euro zu.
Außerdem zogen Anleger 0,4 Milliarden Euro aus ETF auf Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating ab, wobei eine deutliche Divergenz zwischen ETF auf Euro-Anleihen (plus 400 Millionen Euro) und solchen auf US-Anleihen (minus 900 Millionen Euro) bestand.
Zudem flossen insgesamt 200 Millionen Euro in ESG-Anleihe-ETF. 300 Millionen Euro sammelten ESG-Staatsanleihe-ETF ein, während 200 Millionen Euro aus ESG-Hochzinsanleihe-ETF abgezogen wurden. (DFPA/JF1)
Amundi ist eine börsennotierte Fondsgesellschaft mit Sitz in Paris. Das Unternehmen ist 2010 aus der Zusammenführung der Asset-Management-Aktivitäten der französischen Bankengruppen Crédit Agricole und Société Générale hervorgegangen.