Analyse: Digitalisierung der Immo-Branche schreitet voran
Die Digitalisierung in der Immobilienwirtschaft ist später angelaufen als in anderen Branchen, holt jedoch auf und ist unaufhaltbar. Waren früher wenige Akteure wie Projektentwickler, Banken und Bauunternehmen in Projekte involviert, ist die Zahl der Akteure gewachsen: Neben den üblichen Verdächtigen etablieren sich Start-ups mit den Bezeichnungen Fintechs und Proptechs. Ihr Ziel ist es, Immobilienprojekte mit gezielten digitalen Lösungen schneller und effizienter durch die verschiedenen Lebenszyklusphasen wie Planung, Finanzierung oder Vermarktung zu führen. Das merkt das Wiener Unternehmen Mezzalite an, das die Vermittlung von Mezzanine-Kapital zur Realisierung von Projektentwicklungen in Österreich und Deutschland professionalisieren und standardisieren möchte.
Eines hätten alle Unternehmen mit dem Suffix „tech“ gemeinsam: Sie stellten sich mit digitalen Lösungsansätzen Jahrzehnte oder noch länger angestauten Branchenherausforderungen. Je nach Tätigkeitsbereich ließen sie sich in verschiedene Kategorien einteilen. Die breite Palette an Unternehmen bezeichne sich als Proptech. Diese Start-ups sind innerhalb der Bau- und Immobilienwirtschaft tätig beziehungsweise weisen „einen Bezug auf die Immobilienlebenszyklusphasen Neu- und Bestandsentwicklung, Planung, Bau, Vermarktung, Betreibung und Finanzierung von Bauwerken“ auf. Sie „entwickeln, initiieren und setzen neue Produkte und Dienstleistungen um, die bestehende Prozesse oder Geschäftsmodelle optimieren oder diese disruptieren“. Auch der Begriff Contech sei gebräuchlich und zähle zu den Proptechs, wobei es sich dabei um Unternehmen handele, die ihren Fokus auf das Entwerfen, die Planung und den Bau von Gebäuden sowie deren Management legten.
Weitaus länger als Proptechs bestehen laut Mezzalite Fintechs, „Unternehmen, die mithilfe moderner Technologie spezialisierte Finanzdienstleistungen anbieten“. Fintechs seien auch die Wegbereiter für den größten Teil der Proptech-Unternehmen gewesen. Auch das Ende 2020 in Wien gegründete Unternehmen Mezzalite beschäftigt sich mit dem Thema Immobilienfinanzierung. Konkret vermittele es Mezzanine-Kapital, eine Mischform aus Fremd- und Eigenkapital. Indem Projektentwickler Kapital – etwa in Form von Nachrangdarlehen – von Investoren aufnehmen, wird die Bonität erhöht, da Banken Mezzanine-Kapital als Eigenkapital ansehen. Dadurch können Kreditlinien erhöht und günstigere Mischfinanzierungen erzielt werden.
Als reines FinTech sehe sich Mezzalite jedoch nicht: „Unsere Position liegt genau in der Schnittmenge zwischen Proptech und Fintech“, sagt Mezzalite-Geschäftsführer Georg Stampfl. „Wir bieten eine Finanzierungsvermittlung an, sind aber auch fest im Immobilienbereich verankert. Wir sehen uns daher weder als reines Proptech noch als reines Fintech.“ Die Definition des „Real Estate Fintech“, das die Schnittmenge zwischen den beiden Kategorien darstellt, erscheint passender. Nach dieser Definition ist „Real Estate FinTech“ gleichermaßen eine FinTech-Subkategorie sowie ein PropTech-Schlüsselsegment. (DFPA/mb1)
Quelle: Pressemitteilung Mezzalite
Die Mezzalite GmbH ist eine Online-Plattform zur Vermittlung von Mezzanine-Kapital für Immobilienprojekte. Das österreichische Unternehmen mit Sitz in Wien wurde im Jahr 2020 gegründet. Ziel ist die effiziente Vermittlung von Kapitalgebern und Kapitalnehmern. Der Prozess zur Vergabe von Mezzanine-Kapital erfolgt nach einer standardisierten Methode und wird digital abgewickelt.