Analyse: Höchste Logistikmiete in Berlin, teuerste Grundstückspreise in München
Unter 21 untersuchten Logistikstandorten und -regionen in Deutschland stechen Berlin mit der höchsten Spitzenmiete sowie München mit dem teuersten Grundstückspreis heraus. Dies ergibt eine Analyse des Immobilienberatungsunternehmens BNP Paribas Real Estate.
„Die positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland hat sich auch deutlich in den Umsätzen von Industrie- und Logistikflächen niedergeschlagen: 2018 wurden mit 7,6 Millionen Quadratmetern so viele Flächen umgesetzt wie nie zuvor, was sich auch auf die Miet- und Grundstückspreisentwicklung auswirkt. Im Vergleich zu 2017 sind in allen 21 analysierten Logistikregionen die Mietniveaus entweder angestiegen oder auf einem konstant hohen Niveau geblieben“, erläutert Christopher Raabe, Managing Director und Head of Industrial Services & Investment von BNP Paribas Real Estate. Bundesweiter Spitzenreiter ist Berlin mit einer Höchstmiete von 7,20 Euro pro Quadratmeter (plus 37 Prozent im Vergleich zu 2017), gefolgt von München und Stuttgart (jeweils sieben Euro pro Quadratmeter). Die Bundeshauptstadt hat (unter anderem durch den Bedeutungszuwachs des E-Commerce) in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung erlebt, die zu einer kontinuierlichen Verknappung von vakanten Flächen in innenstadtnahen Lagen führte. Während die Mieten dort rasant anstiegen, ist die Lage in der nahen Peripherie wesentlich entspannter: Durch viele spekulative Neubauten sind moderne Flächen für den Erstbezug dort teilweise bereits ab 4 bis 4,50 Euro pro Quadratmeter im Angebot.
Aber nicht nur die Mieten, sondern auch die Grundstückspreise ziehen an. Dies liege unter anderem an einem härteren Wettbewerb um das knappe Bauland, was die Realisierung neuer Projekte zunehmend erschwert. Bestes Beispiel dafür ist der Münchener Markt: Mit einem Grundstückspreis von 400 Euro pro Quadratmeter steht die bayerische Landeshauptstadt an erster Stelle des bundesweiten Vergleichs. Nachfrager größerer Neubauprojekte seien dort zunehmend gezwungen, sich nach alternativen Standorten umzusehen – entweder in kleineren Orten im Münchener Umland oder an günstigeren Standorten etwa im Osten Deutschlands. Platz zwei und drei bei den Grundstückspreisen belegen Stuttgart (390 Euro pro Quadratmeter) und Düsseldorf (250 Euro pro Quadratmeter).
Aufgrund des Flächenmangels und der damit verbundenen Preisentwicklung an den etablierten Hubs, weichen gerade preissensible Unternehmen zunehmend auf andere Standorte aus. Die günstigsten untersuchten Logistikregionen sind Gera/Zwickau/Chemnitz (Durchschnittsmietpreis 3,30 Euro pro Quadratmeter) sowie Erfurt (3,50 Euro pro Quadratmeter). „Besonders Erfurt rückt durch die Kombination aus verkehrsgünstiger Lage in Mitteldeutschland und erschwinglichen Grundstückspreisen von 65 Euro pro Quadratmeter vermehrt in den Fokus von Interessenten großer Neubauprojekte“, betont Raabe.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas. (mb1)