Analyse: Investitionsvolumen in Leipzig relativ niedrig
Der Leipziger Investmentmarkt erzielte im ersten Quartal 2019 ein Transaktionsvolumen von 111 Millionen Euro. Damit legt die sächsische Metropole einen der schwächeren Jahresauftakte hin und bestätigt auch den Vorjahrestrend, wo mit einem Endresultat von 800 Millionen Euro nicht an die Ergebnisse der vorangegangenen Jahre angeknüpft werden konnte. Dies ergibt die Analyse von BNP Paribas Real Estate (BNP PRE).
„Obwohl der Anlagedruck von Seiten der Investoren weiterhin hoch ist und Leipzig zu den attraktivsten Standorten nach den ‚Big Seven‘ zählt, begrenzt der vorherrschende Produktmangel ein höheres Transaktionsgeschehen. Besonders fehlt es derzeit an großvolumigen Verkäufen im Core-Segment. Da bisher noch keine entsprechenden Großdeals abgeschlossen wurden, liegt das aktuelle Volumen rund 48 Prozent unter dem Fünf-Jahres-Durchschnitt. Nichtdestotrotz gehen wir davon aus, dass der Markt bei einem entsprechenden Produktangebot im weiteren Jahresverlauf spürbar an Fahrt aufnehmen und damit dem bundesweiten Trend wieder folgen wird“, so Stefan Sachse, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate und Leipziger Niederlassungsleiter.
Resultierend aus dem skizzierten Produktmangel lasse sich bei der Verteilung der Investments nach Größenklassen der deutlich rückläufige Anteil an Großdeals ablesen: Das gesamte Investitionsvolumen verteilt sich zum Jahresbeginn nahezu gleichmäßig auf lediglich drei Kategorien, wobei es keine einzige Transaktion oberhalb von 50 Millionen Euro gab. Charakteristisch für das Markgeschehen im ersten Quartal sei zudem, dass es sich bei dem bedeutendsten Kaufvertrag der ersten drei Monate um ein Entwicklungsgrundstück handelt. Insgesamt lag das durchschnittliche Volumen aller registrierten Verkäufe bei neun Millionen Euro, was eine Verringerung um etwa 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum darstellt.
Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich bei der Verteilung nach Objektart ein deutlich verändertes Bild. War im ersten Quartal 2018 durch den Verkauf des Pösna Parks noch die Assetklasse Einzelhandel führend, liegt diese mit knapp zwei Prozent abgeschlagen hinter Büroimmobilien (47 Prozent) sowie Logistik-Assets (9,5 Prozent), die beide gegenüber dem Vorjahreszeitraum zulegen konnten. Die angespannte Angebotssituation zeigt sich auch an der Kategorie Sonstige, hinter der sich Entwicklungsgrundstücke, Pflegeimmobilien, Parkhäuser und Mixed-Use-Objekte verbergen. Auf der Suche nach geeigneten Anlagemöglichkeiten gewinnen diese zunehmend an Bedeutung (rund 42 Prozent), da nach dem Run der letzten Jahre derzeit kaum noch Objekte in den klassischen Assetklassen verfügbar sind.
Das Gros des Umsatzes entfiel auf drei Käufergruppen mit jeweils zweistelligen Anteilen. Dabei setzten sich Immobilienunternehmen, die im Vorjahreszeitraum im Ranking gar nicht vertreten waren, mit rund 39 Prozent an die Spitze des Tableaus. Jeweils über 20 Prozent investierten Projektentwickler (26 Prozent) sowie Spezialfonds (24 Prozent), die sich auch bundesweit am aktivsten zeigten. Deutlich abgeschlagen folgen Immobilien AGs/REITs, Family Offices sowie Corporates, die zusammen auf etwas mehr als elf Prozent kommen. Darüber hinaus traten ausländische Investoren in der Messestadt mit 30 Prozent noch nicht besonders in Erscheinung.
Bereits im Verlauf des Jahres 2018 zeichnete sich bei der Entwicklung der Netto-Spitzenrenditen ein differenziertes Bild ab: Während in den Assetklassen Büro und insbesondere Logistik die Renditen aufgrund der gestiegenen Preise um 30 beziehungsweise 40 Basispunkte weiter nachgaben und neue Rekordniveaus erreichten, stagnieren Highstreet-Objekte bereits seit 2017 bei einem Rekordwert von 4,20 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung BNP Paribas Real Estate
BNP Paribas Real Estate (BNP PRE) ist ein führender internationaler Immobiliendienstleister, der seinen Kunden Leistungen in allen Phasen des Immobilienzyklus bietet: Transaction, Consulting, Valuation, Property Management, Investment Management und Property Development. BNP PRE ist eine Tochtergesellschaft des Finanzdienstleisters BNP Paribas. (mb1)