Analyse: Kaufpreise zogen bundesweit wieder kräftiger an
Für Deutschland und die Top-7-Metropolen stellt das „Wohn-Barometer“ des Immobilien-Portals Immoscout24 die Entwicklung der Kaufpreise für Eigentumswohnungen und Einfamilienhäuser in Bestand und Neubau für das Jahr 2021 dar. Ergänzt werden die Marktdaten durch Angaben zur Nachfrage im Verhältnis zum Angebot sowie eine Preisprognose für die nächsten zwölf Monate.
Im Jahresdurchschnitt wurden auf Immoscout24 Eigentumswohnungen im Bestand bundesweit um 17,2 Prozent teurer als noch im Jahr 2020 angeboten. Der Quadratmeterpreis liegt aktuell im Durchschnitt bei 2.621 Euro, sodass eine 80 Quadratmeter große Eigentumswohnung im Bestand etwa 210.000 Euro kostete. Kaufende mussten für die Referenzwohnung somit 9.000 Euro mehr einkalkulieren als im Vorjahr. Von 2019 auf 2020 lag die Teuerungsrate noch bei 15,4 Prozent. Damit nimmt die Preisdynamik wieder deutlich zu. Preise für Neubau-Eigentumswohnungen stiegen deutschlandweit mit 14,9 Prozent weniger stark, wie im Bestand. Der Preis für die Referenzwohnung lag im Durchschnitt bei 3.892 Euro pro Quadratmeter beziehungsweise etwa 311.400 Euro. Im Vorjahreszeitraum lag die Teuerungsrate noch bei 12,5 Prozent.
Der Angebotspreis von Einfamilienhäusern im Bestand stieg im Jahresvergleich bundesweit um 13,6 Prozent. Damit kostete ein Bestandshaus mit 140 Quadratmetern im Schnitt etwa 397.600 Euro und somit knapp 56.000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Angebotspreise von Neubauhäusern stiegen im selben Zeitraum um 10,4 Prozent und liegen aktuell bei dem Referenzhaus im bundesdeutschen Mittel bei 470.300 Euro, durchschnittlich 40.000 Euro mehr als im Jahr 2020. Im Jahresvergleich liegt die Preisentwicklung der Eigentumswohnungen im Bestand und Neubau in den Metropolen unter dem bundesweiten Durchschnitt. Einzige Ausnahme bildet Düsseldorf. Dort stiegen die Angebotspreise von Eigentumswohnungen im Bestand um 20,7 Prozent und im Neubau um 20,6 Prozent.
Aufgrund der anhaltend hohen Nachfrage und den gestiegenen Baukosten prognostiziert Immoscout24 bei Eigentumswohnungen jeweils im Bestand und Neubau bundesweit einen Anstieg der Angebotspreise von 13 Prozent und bei Einfamilienhäusern elf beziehungsweise sieben Prozent innerhalb der nächsten zwölf Monate. Bei Eigentumswohnungen im Bestand sind die stärksten Preissteigerungen in Frankfurt am Main mit elf Prozent zu erwarten, gefolgt von Berlin, Düsseldorf und Köln mit jeweils neun Prozent. Bei den Angebotspreisen für Neubau-Wohnungen prognostiziert das Wohn-Barometer den höchsten Anstieg für Berlin und Stuttgart mit jeweils 13 Prozent, gefolgt von Düsseldorf und Frankfurt am Main mit je zwölf Prozent. Aufgrund des relativ niedrigen Preisniveaus im Metropolenvergleich und der hohen Nachfrage bei den bestehenden Einfamilienhäusern sei das größte Preiswachstum in Berlin zu erwarten. Mit 16 Prozent wird die Preissteigerung voraussichtlich über dem Bundesschnitt von elf Prozent liegen. Für die Preisprognose fließen aktuelle Einwohnersalden sowie der verfügbare und geplante Wohngebäudebestand in die Berechnung ein. (DFPA/mb1)
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