Analyse: Knapp ein Viertel weniger Mietwohnungen angeboten
Das IVD-Marktforschungsinstitut hat die Anzahl der neu angebotenen Mietobjekte (Wohnungen und Häuser) in den Großstädten Baden-Württembergs im Oktober der Jahre 2021 bis 2023 analysiert. Das Ergebnis: Im Durchschnitt der Großstädte Baden-Württembergs im Oktober 2023 wurden 23 Prozent weniger Mietwohnungen und Häuser im Vergleich zum Vorjahresmonat angeboten.
Zwar ging die Angebotszahl in allen untersuchten Städten zurück, fielen die Rückgänge aber unterschiedlich hoch aus. Massiv zurückgegangen ist die Anzahl der Mietangebote in Freiburg (minus 41 Prozent im Vergleich Oktober 2022 bis 2023), Pforzheim (minus 33 Prozent), Stuttgart (minus 31 Prozent) und Heilbronn (minus 29 Prozent), demgegenüber sind in Mannheim (minus sechs Prozent), Ulm (minus zwölf Prozent), Reutlingen (minus 16 Prozent) und Heidelberg (minus 18 Prozent) nicht so deutliche Rückgänge zu verzeichnen.
„Die Trendwende am Wohnimmobilienmarkt machte sich zuerst am Wohneigentumsmarkt bemerkbar. Kaufinteressenten, die nach dem Ende Niedrigzinsphase ihren Wunsch vom Eigenheimerwerb verschieben mussten, nahmen sich etwas Zeit, um sich neu zu orientieren“, sagt Prof. Stephan Kippes, Leiter des IVD-Marktforschungsinstituts. „Solvente Kaufwillige mit einem hohen Eigenkapitalanteil profitieren nun von einer größeren Auswahl an Kaufobjekten am Markt und greifen vermehrt zu. Kaufinteressenten, die auf eine hohe Fremdfinanzierung angewiesen sind, nehmen von ihrem Traum nach den eigenen vier Wänden erst einmal Abstand und suchen nach einer geeigneten Mietwohnung. Die stark erhöhte Nachfrage nach Wohnraum zur Miete führt zu einer noch stärkeren Angebotsverknappung, als sie schon vor der Trendwende geherrscht hat.“ (DFPA/mb1)
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